BRIEF_KASTEN
Es heißt immer, wir Menschen seien Gewohnheitstiere. Wir brauchen unsere Routinen, um uns sicher zu fühlen und auch unser Gehirn zu entlasten. Gewohnheiten reduzieren auch Stress. Scheinbar sind aber auch Tiere Gewohnheitstiere.
Unser Kater beispielsweise rennt nach dem Abendessen schnurstracks zu seinem Kratzbaum, um sich die Krallen zu schärfen. Danach geht es Richtung Couch, und wenn weder Herrchen noch Frauchen darauf sitzen, sucht uns sein auffordernder Blick, gefolgt von einem bittenden „Miau“. Übersetzt heißt das: „Bitte auf die Couch setzen, ich will jetzt meine Kuschel- und Streicheleinheit haben.“ In den meisten Fällen kommen wir dem natürlich gern nach.
Nicht nur, weil er so lieb fragt, sondern auch, weil es erwiesenermaßen auch uns Menschen gut tut, wie Wissenschaftler:innen schon einmal herausgefunden haben. Das Streicheln und Schnurren beruhigt, der Körper schüttet das als „Kuschelhormon“ bekannte Oxytocin aus. Der Blutdruck sinkt, man entspannt nicht nur körperlich, sondern auch psychisch.
Schnurren soll auch der Katzengesundheit selbst dienen. Jetzt mag natürlich nicht jede:r Katzen oder ist vielleicht sogar allergisch, aber darum geht es nicht.
Das beschriebene Ritual zeigt, dass wir im Alltag nicht nur Gewohnheiten brauchen, die unsere Effizienz steigern, sondern auch jene, die unserer Seele gut tun. Diese sollten wir – wie unser Kater zuhause – regelmäßig einfordern.
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