KOMMENTAR_
Ein seltsames Phänomen beim Besuch im Restaurant begegnet mir immer wieder. Sobald man Getränk und Essen bekommen hat, wird man für die Kellner:innen praktisch unsichtbar. Will man ein zweites Getränk, muss man sich oft mit lautem Rufen bemerkbar machen.
Zusätzlich wird einem der Tisch mittlerweile fast überall nur noch zwei Stunden überlassen, bevor man ihn für die Nächsten freigeben muss. Wir waren kürzlich in einem Gasthaus, wo wir uns wirklich wie König und Königin fühlten. Freundlicher Empfang, nie lange ein leeres Glas, Essen hervorragend.
Als wir nach dem Essen anboten, uns wegen des großen Andrangs an die Bar zu setzen, winkte der Kellner ab, weil unser Tisch für uns reserviert war. Spontane Gäste wurden zusammengesetzt, die „Privatsphäre“ von reservierten jedoch nicht angetastet. Teilweise wurden ankommende Leute an der Bar in Warteposition platziert, während sich der Chef bemühte, einen Tisch für sie zu finden.
Wir wurden erst nach den zwei Stunden an die Bar gebeten. Die Vorgangsweise empfanden wir als fair, doch im Laufe des Abends erkannten wir, dass das nicht bei allen so war. Ich bin normalerweise auch sehr kritisch und finde manche Entwicklungen in der Gastronomie bedenklich (s. o.), doch ein gewisses Maß an Verständnis sollte man Wirtsleuten entgegenbringen. Vor allem, wenn sie sich wie hier echt „einen Haxn ausreissn“.
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