„Ich war eine radikale Frauenrechtlerin geworden“, bekannte Edith Stein rückblickend auf ihre Studienzeit. Die Gleichstellung von Mann und Frau und das Frauenwahlrecht waren ihr wichtige Anliegen.
Gerade Jugendliche und junge Erwachsene, die sich gerne in der Kirche engagieren, wollen eine glaubwürdige Kirche ohne Heuchelei. Egal, wie alt sie sind, welche Schule sie besuchen, ob männlich oder weiblich – eines ist ihnen allen gemein: „Ich – als Vertreterin der katholischen Kirche – brauche ihnen nichts vorzumachen.“
Was macht die „katholische Brille“ aus – in meinem Leben, meinem Handeln, meinem Alltag und meiner Weltsicht? Für Edith Stein war das die entscheidende Frage – auch im Hinblick auf die Erziehung.
Wer könnte, ausgehend von normalen Lebensumständen, etwas gegen ein ehrliches und liebevolles Miteinander haben? Das Liebesgebot Jesu lässt das Zusammenleben so einfach erscheinen: „Liebt einander, wie ich euch geliebt habe.“ Das klingt so einfach, aber ist es das auch?