Edith Stein ist bekannt als Jüdin und Philosophin, die zum katholischen Glauben konvertierte, Karmelitin wurde und im Zuge der NS-Judenverfolgung in Auschwitz-Birkenau ermordet wurde. Die Grundlagen für ihre Stärke und Geradlinigkeit finden sich nicht zuletzt in verborgenen Phasen ihres Lebens.
Ängste sind nicht schlimm, sie gehören zum Menschsein dazu. Sie sind wie Begleiterinnen. Gut ist, sie zu akzeptieren, aber sie dürfen nicht lebensbestimmend werden. Sie gehören zum Karfreitag und stehen in Spannung zum Wunsch, als österliche Menschen zu leben. „Gott hat den Stein von unsren Gräbern weggewälzt, hinausgehen müssen wir selbst.“
Soziale oder „weiche“ Kompetenzen – „soft skills“ – werden heute in Stellen-
ausschreibungen oft und gern nachgefragt. „Einfühlung“, wie sie Edith Stein verstanden hat, geht aber viel weiter und tiefer.
Begegnungen mit dem Auferstandenen werden manchmal so hollywoodmäßig wiedergegeben, als ob irgendein Magier trotz verschlossener Tür dagestanden wäre. So begeistert, so überzeugend und glaubwürdig waren die zwei Emmausjünger, dass plötzlich alle Jesu Anwesenheit spürten. Er war bei ihnen, obwohl manche noch immer zweifelten.
In der Frage nach dem geistlichen Leben im Alltag ist uns Edith Stein als Weggefährtin mit wertvollen Anregungen nahe. Eucharis-
tisches und liturgisches Leben, die freundschaftlich-persönliche Gebetsbeziehung mit Gott und die Frage der Nachfolge Jesu als „allgemeine Berufung“ versteht sie als Säulen christlicher Spiritualität.