Elisabeth Wertz ist Religionslehrerin und Pastoralassistentin im Südburgenland, derzeit in Elternkarenz.
Der Katalog an Maßnahmen, den eine Gemeinde für den Fall eines Blackouts erarbeiten muss, ist umfangreich. Rund 120 Seiten umfasst der Leitfaden des Landes OÖ, anhand dessen jede Kommune niederschreiben muss, wie sie im Fall der Fälle vorgeht. Denn ein Blackout bringt nach und nach das gesamte gewohnte Leben zum Erliegen: Nach einer halben Stunde funktioniert das Handynetz wegen der „toten“ Masten nicht mehr, Kühlschränke und Elektroherde fallen aus, Luftwärmepumpen, Ventilatoren in Stallungen, die Abwasserpumpen der Kanalisation und vieles mehr. Die Information der Bevölkerung ist in einem solchen Fall von entscheidender Bedeutung und eine Schlüsselaufgabe. „Die wird die Pfarrgemeinde übernehmen“, sagt Carlo Neuhuber. Der Regionaldiakon wohnt in Steinbach und ist dort auch engagiert: „Zum Austragen des Pfarrblatts haben wir die Pfarre in fünfzig Sprengel eingeteilt. Die Sprengelhelfer:innen übernehmen im Blackout-Fall den Kontakt zu den Leuten.“ Dafür liegen im Pfarramt Taschen bereit, in denen sich für jeden Haushalt ein Blatt mit Grundinformationen befindet wie etwa den Adressen der Basishilfszentren. Außerdem sind die Sprengelhelfer:innen angehalten, eine Bedarfserhebung durchzuführen, zum Beispiel nach der Medikamentenversorgung zu fragen. Durch ihren Dienst als Pfarrblattausträger:innen kennen sie jeden einzelnen Haushalt, sodass sicher niemand übersehen wird.
Dass die Pfarrgemeinde hier mitmacht, ist für Carlo Neuhuber selbstverständlich: „Gebet und Engagement gehören zusammen. Als Pfarrgemeinde haben wird nicht nur kircheninterne Interessen, sondern wir sehen unseren Auftrag auch darin, zur Gemeinschaft vor Ort beizutragen.“ Carlo Neuhuber ist beeindruckt, wie professionell die Verantwortlichen in der Gemeinde, Vizebürgermeisterin Heidi Mitterhuber und Zivilschutzbeauftragter Michael Gradauer, den Blackout-Fall durchbuchstabiert haben: „Da steckt enorm viel Arbeit drin. Wo wir als Pfarre unterstützen können, tun wir das.“

Elisabeth Wertz ist Religionslehrerin und Pastoralassistentin im Südburgenland, derzeit in Elternkarenz.
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