BRIEF_KASTEN
Waffen. Waffen. Waffen. Wohl noch nie wurden so viele Waffen produziert wie heute. Das Recht auf Verteidigung ist unbestritten. Die Sorge, wohin das ständige Rüsten führen wird, drängt sich dennoch auf. Wird die Menschheit auf dem Weg des beständigen Rüstens besser zu einem verlässlichen Frieden fähig werden?
In Kindergärten und im Religionsunterricht wird in diesen Tagen für das Martinsfest am 11. November geprobt. Die Geschichte, wie der Heilige mit dem Bettler seinen Mantel teilt, geht zu Herzen. Vielleicht jedoch sollte man heuer auch eine andere Begebenheit mit dem berühmten Heiligen in Erinnerung rufen:
Der Soldat Martin war schon in seinen Dreißigern, als er getauft wurde. Er diente als Soldat weiter, doch als er einige Jahre darauf in der kaiserlichen Armee dem anrückenden alemannischen Heer gegenüberstand, verweigerte er den Wehrdienst. Nicht mehr Soldat des Kaisers, sondern Soldat Christi wollte er sein. Um den Vorwurf der Feigheit zu entkräften, war er bereit, ohne Waffen der feindlichen Armee gegenüberzutreten. Dazu kam es nicht. Die Alemannen zog sich ohne Kampf zurück.
Martin wusste offensichtlich um eine andere Kraft als die der Schwerter. Mit den sichtbar abgelegten Waffen vermochte er mehr als mit Waffengewalt.
Diese Kraft, wenn man fände! Diese Möglichkeit, wenn man ergriffe! Diese entwaffnende Macht der Friedfertigkeit! Und was an dieser Geschichte so schön ist: Sie endet nicht mit seinem Martyrium. Martins „Karriere“ als späterer Bischof von Tours hatte eben erst begonnen.
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