BRIEF_KASTEN
Zu „Wegmarken: Ein Haus voll Glorie“ in Ausgabe Nr. 29:
Mit großem Interesse habe ich den Artikel gelesen, in dem über das Engagement der katholischen Kirche für Klimagerechtigkeit berichtet wurde. Es freut mich sehr, dass sich die Kirche in diesem wichtigen Bereich positioniert und Verantwortung übernimmt.
In diesem Zusammenhang möchte ich eine konkrete Anregung geben und zugleich eine Frage an die Pfarren richten: Wie steht es in den Pfarrgemeinden um die Umsetzung ökologischer Grundsätze – insbesondere auf unseren Friedhöfen?
Mir fällt auf, dass dort nach wie vor in großem Ausmaß Grablichter aus Plastik verwendet werden, die oft nur sehr kurz brennen und dann als Abfall entsorgt werden müssen. Dabei gäbe es umweltfreundliche Alternativen wie nachfüllbare Glaslichter oder langlebige Kerzen ohne Kunststoffhüllen.
Wäre es nicht ein wertvoller Beitrag zur Bewusstseinsbildung, wenn Pfarren hier in der Öffentlichkeitsarbeit aktiv würden? Etwa durch Informationsplakate oder Hinweise in Pfarrbriefen – vielleicht sogar durch den Verkauf umweltschonender Grablichter? Klimagerechtigkeit beginnt oft im Kleinen – und unsere Friedhöfe könnten hier ein stilles, aber wirksames Zeichen setzen.
Elisabeth Schausberger, per E-Mail
Zum Leserbrief „Zum Gedenken an den Bauernkrieg im Jahr 1626“ in Ausgabe Nr. 29:
Im Zusammenhang des grausamen Frankenburger Würfelspiels im Mai 1625 soll man auch die Vorgeschichte beachten.
Bereits im Jänner 1625 wurde in Natternbach versucht, statt eines evangelischen Pastors einen katholischen Priester (einen Italiener) einzusetzen. Darauf versammelten sich einige Hundert Bauern aus der Umgebung und verhinderten mit Gewalt diese Einsetzung, sodass der Priester samt Dechant die Flucht ergreifen musste.
Der Statthalter Graf Herberstorff ließ die Rädelsführer ergreifen und nach Linz bringen. Er hat dann versucht, sie in der katholischen Religion zu unterweisen, weil dies mehr bringen würde als Gewalt anzuwenden. (Herberstorff war ursprünglich Protestant, der später zum katholischen Glauben konvertiert ist.) Er hatte Verständnis für die Aufständischen gezeigt und sie straffrei nach Hause geschickt.
Wenig Verständnis hatte mit diesem Verhalten von Herberstorff allerdings Kaiser Ferdinand II. Er hat ihm bei einem weiteren Vorfall wie in Natternbach aufgetragen, mit aller Strenge gegen Aufständische vorzugehen und ein abschreckendes Exempel zu statuieren. Dies wurde dann durch das „Frankenburger Würfelspiel“ auch geschaffen.
Der Leserbriefschreiber erhebt die Frage, „... wie ein mehrfacher Mörder wie Graf Herberstorff es schaffen konnte, seine letzte Ruhestätte in einer katholischen Kirche (Altmünster) zu finden und dort noch hat ...“
Ich finde das etwas zu kurz gegriffen. Der Vorgesetzte von Herberstorff war Kaiser Ferdinand II. und damit der Letztverantwortliche für das Massaker am Haushamerfeld. Und Kaiser Ferdinand II. ist im Mausoleum, einem monumentalen Sakral- und Repräsentationsbau, neben dem Grazer Dom bestattet. Darüber wird geschwiegen.
Kons. Johann Klaffenböck, St. Aegidi
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