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Bei der Planung und Durchführung einer Radtour inklusive Bahnfahrt können Senior:innen mitunter auf Hindernisse stoßen, weiß Bernhard Mittermayr vom Welthaus Linz und selbst begeisterter Radfahrer. Im Auftrag des Umweltreferats der Diözese Linz gibt er Senior:innen Tipps und Tricks mit an die Hand, damit diese selbstständig eine solche Reise bewältigen können. Denn „Planung ist das halbe Leben“, sagt Mittermayr.
Mittlerweile funktioniert vieles digital, auch die Planung einer Tour, etwa mit der App „Komoot“. „Das ist manchmal gar nicht so einfach für Senior:innen, wenn sie vielleicht nicht so internetaffin sind oder mit der App noch nicht gearbeitet haben“, sagt Bernhard Mittermayr. Mit der App können schon fixfertige Touren heruntergeladen werden, doch sei es gut, wenn man auch selbst eine Route damit planen kann. „Es gibt mehrere Dinge zu berücksichtigen: die Länge, das Terrain (Asphalt, Schotter, Wurzelwerk etc.), die Reichweite des Akkus meines E-Bikes, die Höhenmeter und so weiter.“ Wie bei allen sportlichen Aktivitäten sei es wichtig, sich selbst gut einschätzen zu können, sagt Mittermayr: „Wenn ich aufs Rad steige, sollte ich ungefähr wissen, was ich mir zutrauen darf. Wenn ich weiß, ich schaffe keine Steigungen, sollte die Route entsprechend geplant werden.“
Auch bei der Buchung eines Zuges ist einiges zu beachten, etwa beim Umgang mit der Scotty-App oder den unterschiedlichen Bedingungen zwischen Regionalzug und Railjet. „Im Railjet muss man als Radfahrer reservieren, in Regionalzügen nicht. Daher sollte man darauf achten, nicht in den Stoßzeiten zu fahren, da der Zug dann voll sein wird und generell nicht so viele Radstellplätze zur Verfügung stehen.“ Es sei ratsam, eine Verbindung mit möglichst wenig Umstiegen zu nehmen, sodass man das Rad nicht öfter als notwendig in den Zug hinaus- und wieder hineinheben muss.
Mitzubedenken sei, dass manche Radfahrer:innen dennoch zusteigen und eine der Radaufhängungen belegen. Da habe ich schon so manche Diskussion erlebt“, sagt Bernhard Mittermayr und rät, mit den Leuten ins Gespräch zu gehen. Etwa auch darüber, wann wer aussteigt und in welcher Reihenfolge entsprechend die Fahrräder verstaut werden sollen, sodass beim Aussteigen kein Chaos entsteht.
Bezüglich Proviant rät Mittermayr, „reichlich“ davon mitzunehmen, vor allem Getränke. „Ich würde für den Transport Seitentaschen empfehlen. Da passt extrem viel hinein.“ Rucksäcke hingegen seien vor allem für Menschen mit Bandscheiben- oder Lendenwirbelproblemen eher unpraktisch. Ganz wichtig findet Mittermayr es, „die Tour so zu planen, dass es eine schöne Einkehrmöglichkeit gibt.“ Das Soziale spiele bei so einer Reise eine entscheidende Rolle. „Man teilt seine Erfahrungen, spricht über das, was man gemeinsam erlebt und geschafft hat. Das ist ein schönes Gefühl.“ Zum Erlebnis wird die gemeinsame Tour, wenn niemand sich unter Druck fühlt, sondern die Geschwindigkeit nach dem oder der Langsamsten ausgerichtet wird.
Ein wichtiger Teil der Ausrüstung ist auch die Kopfbedeckung bzw. der Helm, je nach Wetter Sonnencreme und Sonnenbrille, eventuell eine Power-bank zum Laden des Handys sowie ein Erste-Hilfe-Paket.
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