BRIEF_KASTEN
An diesem Freitag (17. 12.) feiert Papst Franziskus seinen 85. Geburtstag.
Zunächst gilt es, ihm das Beste zu wünschen: Niemand außer dem Inhaber kann ermessen, was ein solches Amt in diesem Alter bedeutet. 2015 hatte Franziskus erklärt, dass er selbst nur mit einem kurzen Pontifikat rechnet. Mittlerweile ist er länger im Amt als sein Vorgänger Benedikt XVI.
Franziskus hat heute offenbar einen anderen Zugang zur Länge seiner – auch durch Verzicht beendbaren – Amtszeit. Nach seiner Darmoperation im heurigen Juli wies er Rücktrittsgedanken von sich. Entstanden waren entsprechende Gerüchte in den einschlägigen Kreisen, die mit Franziskus‘ menschennah-realistischen Zugängen nicht umgehen können.
Unzufriedenheit gibt es aber auch auf der anderen Seite des Spektrums: Hier ist man enttäuscht von einem Papst, der Hoffnungen auf manche Reformen genährt hat, die bislang nicht eingelöst wurden (z. B. das Ende der mit den Menschenrechten unvereinbaren Zölibatsverpflichtung).
Aber kaum jemand käme auf dieser Seite auf die Idee, sich einen Papstrücktritt zu wünschen.
Denn Franziskus ist trotz aller Enttäuschungen für viele der glaubwürdigste „Stellvertreter Christi“ seit dem Konzilspapst Johannes XXIII. Dass Franziskus‘ Nachfolger ein ebenso guter Papst wird wie er, entspricht nicht der historischen Erfahrung.
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