BRIEF_KASTEN
Der Rieder Schützenverein in Hohenzell hat einen Nikolaus-Darsteller mit Schusswaffe fotografiert und die Bilder ins Internet gestellt, um für ein Wettschießen zu werben. Sich derart darüber zu täuschen, wie man mit Religion und Brauchtum umgehen kann und wie nicht, macht den Verantwortlichen so bald niemand nach.
Das ist auch deshalb bemerkenswert, weil sich der Verein vorrangig selbst geschadet hat. Die Rambo-artigen Bilder sind nämlich nicht nur Verhöhnung einer religiös bedeutenden Person. Sie sind nicht nur Deformierung heimatlichen Brauchtums.
Der „Rieder Rambolaus“ ist vor allem Wasser auf die Mühlen jener, die in manchem Sportschützen einen potenziell gefährlichen Waffennarren vermuten. Dabei wäre zu hoffen gewesen, dass sich Schützenvereine nach dem Amoklauf von Graz um ein gutes Auftreten bemühen: Der Täter hatte bei einem solchen Verein Schießübungen gemacht.
Deshalb macht es die Sache nicht besser, dass der Rieder Schützenverein ankündigt, der „echte Nikolaus“ komme zur Siegerehrung des Wettschießens: Da eine Waffe im „Krampus-Look“ als Preis winkt, wird wohl eher noch der echte Krampus kommen.
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