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Das Grab von Franz und Franziska Jägerstätter in St. Radegund; die Gedenktafel für den im KZ ermordeten Priester Johann Gruber an der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz; die Erinnerungstafel in Spital/Pyhrn an der Friedhofskirche St. Leonhard für die Opfer des „fremdvölkischen Kinderheims“ – all das sind Erinnerungszeichen an Opfer und Widerstand im Nationalsozialismus. Solche Erinnerungszeichen und -orte dokumentiert die „Digitale Erinnerungslandschaft“ DERLA.
Das Dokumentations- und Vermittlungsprojekt besteht aus einer interaktiven Karte der Erinnerung, aus einem Archiv mit Namen der Menschen, an die erinnert wird, aus einem Vermittlungsportal und Wegen der Erinnerung. Interessierte – zum Beispiel Schüler:innen im Geschichtsunterricht – können beispielsweise damit herausfinden, wo es Erinnerungszeichen in ihrer Umgebung gibt, an wen und an welches Geschehen erinnert wird.
„Im Archiv der Namen können auch mehrere Erinnerungsstätten für eine Person ausfindig gemacht werden. Das wird zum Beispiel Franz Jägerstätter betreffen, für den es ja verschiedene Erinnerungsorte gibt“, erklärt Maria Keplinger von der Kunstuniversität Linz. Sie verzeichnet in einem Projekt, das noch bis Mitte 2026 läuft, die Erinnerungszeichen für Oberösterreich. In diesem Bundesland wurden mit Ausnahme der KZ-Gedenkstätten Mauthausen und Gusen noch keine Erinnerungszeichen erfasst.
Solche Erinnerungszeichen finden sich auch im kirchlichen Raum. Da es bislang kein Verzeichnis gibt, muss nach ihnen gesucht werden. Maria Keplinger ersucht für das Projekt um Mithilfe, konkret um Hinweise auf solche Zeichen. Das können Gedenktafeln, Straßen- und Hausbenennungen, Plaketten, Gebäude, Gräber, Mahnmäler, Kleindenkmäler usw. sein. Diese Zeichen sollen an Opfer des Nationalsozialismus und Menschen erinnern, die Widerstand geleistet haben (im Zeitraum 1938–1945). „Manchmal sind es auch Täterorte, an denen aber an die Opfer erinnert wird“, sagt Keplinger. Ein solches Beispiel wäre das Landesgericht Linz: Dort gibt es eine Hinweistafel auf Opfer der NS-Unrechtsjustiz.
Der Hinweis auf solche Erinnerungszeichen im kirchlichen Kontext muss nicht sehr umfangreich sein (siehe unten), seitens des Projekts wird dann recherchiert und geprüft, ob es den Aufnahmekriterien entspricht.
Wenn Sie von einem Erinnerungsort oder einem Erinnerungszeichen wissen,
senden Sie diese Information bitte an
maria.keplinger@kunstuni-linz.at.
Die Digitale Erinnerungslandschaft DERLA finden Sie unter:
www.erinnerungslandschaft.at

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