Wort zum Sonntag
Der Antisemitismus ist zwar älter als das Christentum, Roland Cerny-Werner, Professor für Kirchengeschichte in Salzburg, legte den Schwerpunkt seiner Ausführungen aus Zeitgründen auf die im 2. Jahrhundert sich verbreitende Anschuldigung, dass die Juden Gottes Sohn ermordet hätten: „Der Gottesmordvorwurf ist der Kern der christlichen Judenfeindschaft und bleibt ein immerwährendes Motiv in der Geschichte.“
Erst Mitte des 19. Jahrhunderts kommt der Antisemitismus als politisches Konzept und Weltanschauung ins Gespräch. „Der Antisemitismus ist extrem vielschichtig und nimmt immer neue Formen an“, fuhr Benjamin Nägele fort.
Der Generalsekretär der Israelitischen Kultusgemeinde Wien zeigte auf, wie sehr der Antisemitismus belastet: „Wir müssen mehr als 20 Prozent des Budgets – rund vier Millionen Euro jährlich – in die Sicherheit investieren. Wir würden das Geld viel lieber in die Jugendförderung stecken.“
Es sei ermüdend, im Zuge der Corona-Demonstrationen immer wieder Antisemitismus erleben zu müssen, erklärte Nägele, Initiativen wie der Tag des Judentums seinen hier als Gegenkraft positiv hervorzuheben.
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