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Bayern München. Real Madrid. LASK. WSG Tirol. Es wäre interessant, ob in 200 Jahren noch jemand diese Namen im Mund führen wird. Eher nicht? Opel. Tesla. Mazda. Alles gängige Marken. Der erste Opel wurde vor gerade erst 125 Jahren gebaut.
Ob diese Marken in 200 Jahren noch existieren werden? Ob dann noch jemand ein privates Auto fährt? Für viele Menschen hängt sehr viel davon ab, wie es diesen Konzernen geht. Wer keinen Arbeitsplatz hat, ist nicht gut dran in unserer Welt. Die Skistars von heute, von deren Erfolgen für viele das Wochenendglück abhängt: Wen wird man noch kennen?
Ich vermute auch, dass man beim Namen Madonna in 200 Jahren nicht an die heute erfolgreichste Musikerin der Welt denken wird, sondern doch eher an die biblische Maria aus Nazareth. Es wäre auch interessant, was über die Mächtigen von heute dann in den Schulbüchern zu lesen sein wird – falls man noch Bücher verwendet. Ich vermute, dass die Namen Petrus, Magdalena und Johannes bekannter sein werden als Putin und Trump.
Die Beispiele zeigen, an welch flüchtigen Gegebenheiten Schicksal und Glück der Menschen hängen. Sie bilden Lebensumstände. Wir unterhalten uns dabei und beziehen vielfach auch unseren Unterhalt daraus. Sie zeigen aber auch, wie sehr wir unser Leben an Flüchtiges und Vorläufiges knüpfen.
Wir halten es für das Wichtigste – und ahnen zugleich, dass all dies zwar unsere Lebensumstände beeinflusst, aber doch nicht den Lebensinhalt selbst bilden kann. Wirklich bedeutend ist, was Menschen weinen und jauchzen, singen und beten lässt.
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