BRIEF_KASTEN
Die Dunkelheit weicht zurzeit nur äußerst widerwillig dem (Tages-)Licht. Ich bin nicht einmal sicher, ob es überhaupt Tag wird, denn wenn die Nachtschwärze sich doch einmal zurückzieht, bleibt immer noch der hartnäckige Nebel, der uns nach wie vor fest im Griff hat. Im Laufe des Nachmittags kriechen dessen Schwaden immer näher an uns heran, schleichen um Hausecken, greifen mit weißen Fingern nach uns, die wir in der Kälte stehen und auf den Bus warten. Oder auf besseres Wetter.
Die Existenz der Sonne scheint fragwürdig, hat sie sich doch schon lange nicht mehr gezeigt. Bis auf vielleicht ein, zwei Blinzler am Wochenende (zumindest an meinem Wohnort), die sie uns gönnt – um dann sofort wieder hinter dem Dunst zu verschwinden.
Während ich diese Zeilen schreibe, schreibt der ORF auf Instagram, in Linz habe es im Dezember noch keine einzige Stunde Sonnenschein
gegeben. Ich frage mich, was die Stadt wohl angestellt hat, um so von dem Stern gemieden zu werden.
Aber noch wichtiger ist die Frage: Was hilft gegen die allgegenwärtige Düsternis? Vitamin-D-Tabletten? Mit dem/den Liebsten „Ist das Leben nicht schön“ gucken? Den Hausputz angehen, bevor an Weihnachten die Verwandtschaft hereinschneit? Oder vielleicht einfach die Tage verschlafen wie derzeit unsere zwei Fellnasen?
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