BRIEF_KASTEN
Seit vergangener Woche ist die in Graz lehrende Dogmatikerin Gunda Werner neue Vorsitzende von „AGENDA“, dem Forum katholischer Theologinnen. Das Netzwerk tritt für Frauenrechte in der Theologie ein.
„AGENDA“ wurde vor 20 Jahren gegründet, um die wenigen Frauen in der Theologie zu vernetzen. „Auch die kirchenpolitische Frage von Frauenrechten war stets Bestandteil unserer Arbeit“, sagt die aus Deutschland stammende Werner, die seit 2018 den Lehrstuhl für Dogmatik an der Universität Graz innehat. Heute gibt es zwar mehr Frauen als früher in der Theologie, „sie sind aber nach wie vor stärker an den Instituten für Lehrer/-innen-Ausbildung als an den Fakultäten zu finden. Es gibt immer noch Fakultäten mit nur einer Frau!“, sagt die 48-Jährige, die mittlerweile für eine Frauenquote eintritt, denn „Männer, die an der Macht sitzen, geben diese nicht gerne ab.“ Sie selbst ist eher zufällig zur Theologie gestoßen. „In den Vorlesungen habe ich dann gesehen, wie spannend sie ist.“
In Graz hat sich Werner gut eingelebt und genießt, wie sie sagt, nicht nur die Stadt im Süden, sondern auch die Arbeit an der dortigen „kreativen und liberalen Katholisch-Theologischen Fakultät mit dem Genderschwerpunkt und der Frauenforschung“. Nicht nur beruflich hat sie schon viel erlebt (unter anderem durch Mitarbeit an den Weltjugendtagen). Sie ist auch weit gereist mit Lehrtätigkeiten an mehreren Unis (inklusive Boston und New York). Eindrücklich war eine Radreise in 400 Tagen von Bonn nach Tokio. „Ich wollte in Ländern unterwegs sein, die meist als ‚furchtbar‘ gelten. Außer einem Überfall in Griechenland ist nichts passiert“, erzählt Werner.
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