BRIEF_KASTEN
Schon wieder gibt es ein neues Rabattpickerlsystem in einem Supermarkt, diesmal mit Vorteilen mit der App am Handy. Ich muss das erst genau lesen. Wer sparen will, muss Zeit investieren, um die Vorteile nutzen zu können. Hut ab vor den Supermarkt-Kassier:innen, die da noch durchblicken und oft in einer fast stoischen Ruhe und fast immer mit einnehmender Freundlichkeit ihre Kund:innen beraten.
In der Schlange stehen dann oft genervte Einkäufer:innen. Denn natürlich verkomplizieren die Rabattmarkerl, 25-Prozent-Ermäßigungen auf eine Produktgruppe und Gutscheine, die nur eine gewisse Zeit gültig sind, den Ablauf an der Kasse. Jeder Supermarkt hat ein anderes Rabattiersystem, um Kund:innen anzulocken. Menschen, die die Rabatte nutzen wollen, sorgen für Wartezeiten für die anderen Kund:innen.
„Muss das sein?“, „Tun Sie doch weiter!“, habe ich schon öfter von Wartenden gehört. Irgendwie verständlich, aber doch völlig unangemessen. Dass ich mir meinen Lebensmitteleinkauf auch ohne die ganzen Sonderangebote und Rabattmarkerl leisten könnte, ist ein Privileg und keine Selbstverständlichkeit. Beim Warten wäre Gelegenheit, mir bewusst zu machen, dass es genug Menschen in Österreich gibt, die beim Einkauf von Lebensmitteln sparen müssen. Und was ist mit jenen, die kein Smartphone haben oder benutzen können?
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