BRIEF_KASTEN
Unbedingt! Denn spätestens seit der Seligsprechung wird das Gedenken an den Jugendlichen missbraucht. Das beginnt damit, dass man seinen Körper exhumiert, die bereits begonnene Verwesung behoben und seinen Leichnam in einem Sarg „mit Fenster“ in einer Kirche aufgestellt hat. Was man im Falle alter Körperreliquien aus historischen Gründen vielleicht gerade noch akzeptieren mag, ist im aktuellen Fall für Menschen, denen Pietät wichtig ist, verstörend.
Dass manche der von Acutis aufgelisteten „Hostienwunder“ antijüdische Hintergründe haben und er das nicht benannte, zeigt, dass ihm die Bedeutung seines Tuns nicht voll bewusst war. Unter Umständen kann man einem Jugendlichen das nicht vorwerfen. Dennoch ist das ein Ausschlussgrund für eine Selig- und Heiligsprechung.
Insgesamt wird so Carlo Acutis die ihm zustehende Würde genommen, im Tod das bleiben zu dürfen, was er im Leben war: ein junger Mensch, der viel zu früh gestorben ist.
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