BRIEF_KASTEN
Die 1980er waren inmitten des Kalten Krieges die Jahre des weltweiten Rüstungswettlaufs. In den USA regte sich dagegen Widerstand, der auch von Seiten der großen Kirchen unterstützt wurde. „Gegen die Herstellung, den Transport und die Aufstellung von Atomwaffen haben sich in einzelnen Bundesstaaten Gläubige verschiedener Konfessionen in Gebetsnachtwachen, Gottesdiensten und Aktionen des zivilen Ungehorsams ausgesprochen“, berichtete die Kirchenzeitung.
Im Sommer 1984 wurde ein mit Atomwaffen beladener Zug in einer gewaltfreien Aktion von acht Männern und Frauen gestoppt. Sie stellten sich auf die Schienen, als der Zug eine Eisenbahnbrücke über den Fluss Mississippi passierte. Die Friedensdemonstranten wurden kurz darauf von der Polizei festgenommen und der Zug konnte seine Reise mit den tödlichen Waffen fortsetzen.
Die Aktion sei ein Bild für die den Menschen gegebene Möglichkeit, das Wettrüsten zu stoppen, betonte Gerry Vanderhaar, Vorsitzender der amerikanischen Sektion von „Pax Christi“: „Der Zug hielt vor dem Mut und der Zielstrebigkeit der Friedensapostel.“ Acht Demonstrant:innen könnten einen Zug aufhalten, vielleicht könnten 8.000, ganz sicher aber acht Millionen den Rüstungswettlauf stoppen.
Mit der Aktion der Demonstranten gegen den Atomwaffentransport hatten sich auch dreizehn katholische US-Bischöfe jener Diözesen solidarisiert, die der umstrittene Zug durchquert hatte. Unter ihnen der bekannte Friedensaktivist Raymond G. Hunthausen, Bischof von Seattle. Die dreizehn Bischöfe hatten im Namen des internationalen Rechts und des Evangeliums zur Teilnahme an Gebetsnachtwachen und Demonstrationen gegen die Herstellung, den Transport und die Aufstellung von Atomwaffen aufgerufen.
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