BRIEF_KASTEN
Zum Kommentar in Ausgabe Nr. 36:
Meines Erachtens geht es hier nicht in erster Linie um die Auflistung der „Hostienwunder“, sondern um das Vorbild im christlichen Glaubensleben, nicht nur für die Jugend: Carlo Acutis, eine Hoffnungsgestalt für unsere Zeit. Ein sehr bekannter Ausspruch von ihm lautet: „Die Eucharistie, mein schneller Weg ins Himmelreich.“
Martha Lammer, Gallneukirchen
Dank an Herrn Niederleitner für seine kritische und mutige Sichtweise zur Heiligsprechung von Carlo Acutis. Berechtigt eine unkritische Sammlung höchst fragwürdiger bzw. erfundener „Hostienwunder“, die teilweise auch zu Judenpogromen führten, zu solch katholischen Ehren? Nein! Stattdessen katapultiert sich die Kirche mit derartigem Aberglauben in die dunklen Zeiten des Mittelalters zurück.
DI Dr. Gerhard Hubmer, Marchtrenk
Sie und die Medien reduzieren Carlo Acutis auf seine Sammlung über Hostienwunder im Internet. Ich habe das Buch seiner Mutter „Das Geheimnis meines Sohnes“ gelesen. Darin habe ich erfahren, dass er schon als Kind die Gnade hatte, eine unglaublich tiefe Gottesbeziehung zu haben, eine große Liebe zur heiligen Maria und zur Kirche. Sein Verständnis vom Geheimnis der Eucharistie ist so unglaublich tief. Er war ein wahrhaft Begnadeter. Das hat Papst Franziskus erkannt. Darüber dürfen wir uns freuen und unsere Jugendlichen diesem so fröhlichen, heiligen Jungen anvertrauen.
Antoinette Krassay, Luftenberg
Es mutet schon sehr eigenartig an, wenn ein Redakteur eines kleinen Kirchenblattes immer wieder mit abstrusen Vorwürfen undifferenziert auf den heiligen Carlo Acutis losgeht. Fehlt es hier an der professionellen Recherche oder handelt es sich dabei um persönliche Befindlichkeiten? Das hier offensichtliche thanatologische Verständnis lässt zu wünschen übrig, wenn er die „Totenruhe“ des Heiligen beklagt. Auf jeden Fall sei dem Herrn Niederleitner ins Stammbuch geschrieben, dass Carlo Acutis nicht wegen seiner Dokumentation über die „eucharistischen Wunder“ heiliggesprochen wurde, sondern wegen seiner Tugenden.
Prof. Dr. Bernhard Schörkhuber PhD, per E-Mail
Bezugnehmend auf den Kommentar Herrn Dr. Niederleitners würde ich mir von der Kirchenzeitung eigentlich wünschen, dass auch die offizielle Begründung der Kirche (des Papstes?) für die Heiligsprechung dieses Carlo Acutis publiziert wird und nicht nur die Quengelei Herrn Dr. Niederleitners, warum etwas gar nicht geht. [...] Welcher Verdacht beschleicht mich? Dass zum Ausdruck gebracht wird, dass es in unserer heutigen (pseudo-)wissenschaftlichen Zeit keine Heiligen mehr geben kann, geschweige denn so etwas wie Wunder. Und all das, was diesbezüglich davor in der Geschichte kolportiert worden ist, abergläubisches Brimborium war.
Mag. Kurt Gruber, Bisamberg
Zum Kommentar in Ausgabe Nr. 35:
31. August, letzter Tag des (meteorologischen) Sommer(loch)s, vor Beginn des in mehrerer Hinsicht heißen Herbstes:
Egal, ob über Pensionslücke, horrende Gesundheitskosten oder „Lohnzurückhaltung“ schwadroniert wird: Warum wird in diesem Zusammenhang nicht von Erbschafts-, Vermögenssteuern und 50-Jahres-Inflationsanpassung bei Grundsteuern und international von der Tobin-Tax (Finanztransaktionssteuer) gesprochen? Weil die ganze Diskussion von den Wohlhabenden ausgeht, die den Begriff der Sozialbindung des Eigentums z. B. aus der christlichen Soziallehre nicht kennen (wollen, aber vom Erhalt des christlichen Abendlandes sprechen; es kennt jedoch eh auch z. B. der Islam wie auch der religionsfreie Humanismus diese Verantwortung der materiell und geistig Besitzenden), sondern sich Trump, Putin, Musk & Co. als Vorbild ihrer Gier nehmen. Und übrigens verträgt unser Heimatplanet (zu dem es für uns keine Alternative gibt) kein Wachstum mehr, sondern braucht gerechte Verteilung, was für uns hier Kürzung bedeutet, vor allem bei der Arbeitszeit, denn immer mehr geht einfach nicht. Wirtschaftsbosse und Politiker:innen, die Teilzeitarbeitende ablehnen, erkennen die Zeichen der Zeit nicht.
Ich hoffe, meine Gedanken werden mehrheitsfähig, bevor Naturkatastrophen oder Kriege die große Zerstörung bringen.
Josef Gary Fuchsbauer, Pettenbach
Zum Kommentar in Ausgabe Nr. 34:
Jesus sagt: Ich versichere euch: Die neue Welt Gottes ist schon jetzt da – mitten unter euch (Lk 17,21). Ich habe mich schon vor längerer Zeit neugierig auf die Suche gemacht nach dem Reich Gottes im Alltag. Ich bin überzeugt, dass es größer ist als unsere Kirchen, sonst wäre es ungerecht. Ich suche auch nicht nach Sonnenblumen, sondern nach Gänseblümchen. Ich habe es für mich gefunden: Wenn mein Volksschul-Enkel nur die oberen Brombeeren auf dem Strauch verspeist und die unteren seiner kleinen Schwester überlässt; wenn die Frau mit dem vollen Einkaufswagen den Herrn hinter ihr mit nur drei Stück in der Hand bei der Kasse vorbittet; wenn ein Autofahrer lächelnd stehen bleibt und mich über die Straße lässt …
Auch der Vorschlag von Bruder David Steindl-Rast, jeden Tag für zehn Situationen, Menschen, Tiere oder Pflanzen zu danken, für die ich noch nicht gedankt habe, lässt mich erfahren, dass ich in der Fülle leben darf! Ob das typisch christlich ist? Ich weiß es nicht, es macht mich jedenfalls froh auf dem Hintergrund, dass Gott in der Liebe erfahrbar ist.
Christa Falkensteiner, Bad Ischl/Pfandl
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