BRIEF_KASTEN
Über die Schwächen und die Reformbedürftigkeit der Kirche kann man ohne Ende diskutieren. Aber es gibt Erfahrungen in Kirchenräumen, die lassen die Strukturfragen vergessen.
Da bricht plötzlich auf, wozu Kirche da ist: dass sie Raum schafft und Horizonte öffnet über das Alltägliche hinaus. Dazu kann die Musik ihren einzigartigen Beitrag leisten.
Welch ein Geschenk Musik und ein Kirchenraum sein können, wurde mir am Wochenende in der Basilika am Sonntagberg beim Herbstkonzert des Waidhofner Kammerorchesters und der Cantores Dei Allhartsberg bewusst.
Am Programm stand unter anderem – für mich der Höhepunkt – Anton Bruckners Te Deum. „Dich, Gott, loben wir, Dich, Herr, preisen wir ...“ hat die barocke Dreifaltigkeitskirche erfüllt. Um die Qualität der Aufführung beurteilen zu können, fehlt mir jegliche Kompetenz. Aber die Musik hat mich zutiefst berührt.
Nachdem der Applaus kein Ende nehmen wollte und es Standing Ovations gab, nehme ich an, dass die Aufführung hervorragend war und dass vermutlich der Klang auch viele andere Konzertbesucher:innen in seinen Bann gezogen hat.
Ich möchte die Musik nicht als Gottesdienst bezeichnen, aber es waren eineinhalb erhebende Stunden. Eine solche Erfahrung erspart nicht das Nachdenken über Gott und über eine zeitgemäße Form von Kirche, aber es lohnt sich, solche „Kirchenerfahrungen“ zu suchen. Angebote gibt es genug.
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