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Zu viele Köche verderben den Brei, sagt ein Sprichwort. Das gilt besonders dann, wenn die Küche nicht sehr groß ist.
Daher hat es sich bei uns zuhause eingebürgert, dass immer nur eine Person in der Küche arbeitet. Da steigt man sich nicht auf die Zehen und pfuscht auch dem anderen nicht dauernd ins Geschäft. Man – in meinem Fall frau – kann auch mal den Kochlöffel abgeben, ohne dass das Ego leidet.
Oft steht daher mein Mann in der Küche. Und weil er auch einkaufen geht, weiß er am besten, was im Kühlschrank ist und sich verkochen lässt. Das weiß mittlerweile auch unser Sohn, der mehrmals täglich den Kühlschrank öffnet in der Hoffnung, es befinde sich etwas Essbares darin, das unverzüglich verzehrt werden kann.
Der 13-Jährige ist mitten in der Pubertät angekommen und wächst und wächst. Das gilt auch für seinen Hunger. Am liebsten möchte er zweimal täglich frisch Gekochtes. Meine Regel lautet aber: um 20 Uhr ist die Küche kalt, bitte selbst bedienen. Ich fange nach der „Zeit im Bild“ sicher nicht mehr mit Kochen an.
Als unser Sohn kürzlich meinte: „Papa, mach doch mal Topfenstrudel statt immer diesen Apfelstrudel“, mussten wir als Eltern beide schmunzeln. Papa ist für ihn definitiv der Küchenchef. Damit kann ich gut leben. Man muss auch Kompromisse eingehen können und neue Rollenbilder einüben. Das mache ich doch gerne!
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