BRIEF_KASTEN
Christus ist uns geboren. Das ist eine starke Nachricht. Er wurde nicht gewählt oder angestellt, aus keinem Hearing ging er als der Beste hervor. Geboren wird man ganz klein. Dies ist Gottes Art, den Menschen nahezukommen. Ziemlich menschlich eigentlich!
Ist dies nicht ein starker Hoffnungsschimmer, dass das Allerwichtigste in die Welt hereingeboren wird – also ganz klein und menschlich anfängt?
Das Vertrauen zum Beispiel: Es ist doch ein Übel unserer Zeit, dass man nicht mehr so recht weiß, was wahr oder gelogen ist. Wie widersprüchlich erscheint doch, wie die Menschen einerseits so sehr nach Sicherheit verlangen – deshalb die Rufe nach strengen Gesetzen und mehr Polizei – und andererseits zusehen, wie ihnen Wahrheit und Verlässlichkeit immer mehr zwischen den Fingern zerrinnen. Die Lüge ist zu einem anerkannten Mittel der Politik geworden. Wie soll man wissen, was bloß gestreutes Gerücht, geschürte Lüge und was verlässlich ist?
Die Wahrheit darf man sich nicht nehmen lassen – und Wahrheit verlangt nach Liebe. Die Liebe zur Wahrheit eben. Der Partner der Lüge aber ist die Berechnung, die List. Wahrheit überzeugt. Lüge überlistet.
Geboren also: Wenn wir Verlässlichkeit auf der Welt wollen, wenn Vertrauen einen festen Grund haben soll, dann müssen wir all das, was uns wichtig ist, behüten und pflegen wie ein kleines Kind. Tag für Tag, Nacht für Nacht. Da werden wir Tage mit Fieber und Bedrohungen erleben. Wir müssen unsere Hoffnungen stillen und bilden – damit sie groß werden können.
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