KOMMENTAR_
Dauerbrenner sind Sätze, die mit „Du musst noch“ beginnen. Darauf folgen Aufforderungen wie die Zähne zu putzen oder den Meerschweinchenstall auszumisten. Die Worte haben nicht immer den gewünschten Effekt. Was erst neulich zur Folge hatte, dass ich bei der Haustüre raussprintete, um meinem Sohn die trotz meiner Erinnerung vergessene Jausenbox zur Bim-Haltestelle nachzubringen. Mit etwas Grant, wie voll mein Kopf oft mit Gedanken ist, was die Kinder noch erledigen müssen, stapfte ich zurück und fand dann doch Positivbeispiele, die mich besänftigten. Etwa das Händewaschen. Nach gefühlt tausend Ermahnungen zu Kleinkinderzeiten denken Sohn und Tochter mittlerweile immer selbst daran. Wer jetzt meint, bitteschön das ist aber so was von selbstverständlich, der soll sich einmal in öffentlichen Toiletten umschauen. Ich bin immer wieder erstaunt, wieviel erwachsene Männer ohne Händewaschen das Klo verlassen. Und jedesmal muss ich meinem starken Impuls widerstehen, damit ich den Waschverweigerern nicht wie den Kindern nachrufe: „Sie müssen sich noch die Hände waschen!“
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DENK_WÜRDIG
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