BRIEF_KASTEN
Von wem haben wir es eigentlich? Geschenke schaffen Erinnerung – und Verbindung. Aber dann und wann kommt es vor, dass wir vergessen haben, von wem wir ein Geschenk bekommen haben – oder dass wir vielleicht sogar denken: Wozu habe ich das gekauft? Bei einer Tafel Schokolade mag es nicht tragisch sein.
Wir wussten lange nicht, von wem wir das Bild bekommen haben, das seit unserer Hochzeit an der Wand hängt, weil die zugehörige Karte abhandengekommen war. Aber wir haben es herausgefunden.
Von wem haben wir eigentlich das Leben? Wem sollten wir dafür danken? Es liegt wohl auf der Hand: Man hat sich nicht selbst „gemacht“. Zumindest verdanken wir uns anderen Menschen. Und so kann man diese Spur des Sich-Verdankens Generation für Generation zurückverfolgen.
Solange Menschen einen Sinn dafür haben, dass ihnen ihr Leben geschenkt ist, wird es auch mit Religion nicht zu Ende sein auf dieser Welt.
Von wem ist es – und für wen? Ein Von und ein Für: Das macht ein „Etwas“ zum Geschenk. Sonst wäre es bloß ein Ding.
„Ein Kind wurde uns geboren, ein Sohn wurde uns geschenkt.“ Dieses Wort des Propheten Jesaja (9,5) beschreibt, auf welche Weise Gott zu den Menschen kommt: als Geschenk nämlich. Und die Evangelien erzählen, wie dies in Jesus wirklich geworden ist – für uns Menschen.
Nicht ein für alle Mal, sondern jedem einzelnen Menschen schenkt sich Gott.
Glauben heißt begreifen: Für mich ist dieses Geschenk. Kirche: Das ist die Gemeinschaft derer, die zum Danke dafür zusammenfinden.
BRIEF_KASTEN
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>