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Sei es das abgebrannte Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos, Geflüchtete, die in Bosnien bei eisiger Kälte ihrem Schicksal überlassen werden oder Leute, die „weiterhin im Mittelmeer ertrinken“ – Abgrenzungen und Vorurteile gegenüber Menschen in Not nähmen in Europa wieder zu. Für den 79-Jährigen sei es daher notwendig, Europa wieder eine Seele zu schenken. Denn von seinen Ursprüngen her „ist Europa nicht nur ein Wirtschaftsbund, sondern auch eine Kultur- und Wertegemeinschaft mit einem jüdisch-christlichen Erbe.“
Verschweigen will der Magdeburger Bischof und Vorsitzende der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz allerdings nicht, „dass vieles am Christentum auch sehr irdisch ist und Menschen schwer enttäuschen kann.“ Immer wieder würden Versagen und Sünde, „ja sogar Skandale und Verbrechen unsere Glaubwürdigkeit in Frage stellen.“ Dazu gehöre laut Feige aktuell „der sexuelle Missbrauch Minderjähriger und mancher willkürliche Umgang mit Macht. Da sind – weil wir gerade ein so edles Bild vom Menschen haben und hohe moralische Ansprüche vertreten – Transparenz und Bekehrung vonnöten, Buße und Erneuerung!“ Christen müssten auch in Situationen, wo Rechtsextreme und populistische Gruppierungen erstarken, einstehen für Demokratie, Frieden, Toleranz und Solidarität, „ja sogar für Barmherzigkeit und Liebe“.
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