BRIEF_KASTEN
Das tun wir gerne: An früher denken und davon erzählen, was man so alles erlebt hat. Die Erinnerung malt mit einem goldenen Pinsel, sagt ein Sprichwort – ein wenig schöner, als es gewesen ist.
Aber wie malt man sich die Zukunft aus? Mitbringsel aus der Zukunft sollte es geben, die daran erinnern, was einmal sein wird. Denn nicht nur Vergangenes, auch die Zukunft lässt sich vergessen. Sie braucht das Erinnern, das An-sie-Denken genauso, wie es die Vergangenheit tut.
Ein zukunftsvergessenes Leben – als ob es kein Morgen gäbe – macht das Leben arm.
Es gibt viele, die malen die Zukunft sehr düster, wie mit einem schwarzen Pinsel gemalt – und sie haben wohl Gründe dafür. Vielleicht sollte man bei der Zukunft doch auch zu helleren und wärmeren Farbtönen greifen – es müssen nicht gleich die goldenen sein –, um daran zu erinnern, dass sie schön werden kann und voller Möglichkeiten steckt. Lust auf Zukunft gilt es zu wecken – und die Freude daran. Sie braucht behutsame Sorge. Andenken an die Zukunft – das meint: Als junger Mensch schon an seine alten Tage denken, als heute Lebender an das Leben derer, die später die Erde besiedeln. Je mehr Menschen sich an die Zukunft erinnern – und aus dieser Erinnerung leben –, umso größer wird die Chance, dass sie gut werden kann.
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