BRIEF_KASTEN
Die Eiszeit ist eine schöne Zeit. Ich meine nicht die Erdzeitalter mit den weitläufigen Vergletscherungen und den deutlichen tieferen Temperaturen, nach denen sich viele derzeit sehnen. Obwohl – wenn man in der Redaktion der Kirchenzeitung sitzt, könnte man schon von einem kühlenden Gletscher zu träumen beginnen.
Für mich ist die Eiszeit vor allem eine Kindheitserinnerung. In den Ferien gab es an heißen Tagen zwar nicht allzuoft, aber doch immer wieder ein „Schleckeis“. „Jolly“, „Twinni“, „Brickerl“ oder wie die Köstlichkeiten alle hießen und teilweise heute noch heißen. Sommer, Sonne, Ferien, Besuch im Freibad und zwei Schillinge, damit man sich ein Eis kaufen kann. Ein „Eislutscher“ lässt mich an die Zeit der Kindheit denken. Dass es Sorten gibt, die sich seit Jahrzehnten gehalten haben und unverändert nachgefragt werden, ist ein faszinierndes Phänomen.
Der Eisgenuss in jungen Jahren gräbt sich offenbar tief in die Kinderseelen ein und der wässrige, „picksüße“ Geschmack von Himbeere, Ananas, Birne oder Orange begleitet manchen ein ganzes Leben lang. Natürlich hat es seinen Reiz, in einem Eissalon aus zwanzig oder mehr Geschmacksrichtungen sich „sein“ Eis auswählen zu können. Auch ein Eisbecher mit Früchten, Nüssen und Likör ist nicht zu verachten. Aber immer wieder muss es auch einmal ein „Jolly“ oder „Twinni“ sein – sonst wäre nicht Sommer.
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