BRIEF_KASTEN
Ja, es brennt. Es ist nicht bloß eine Spiegelung aus dem Scheinwerfer, die sich im roten Glas bricht. Darinnen flackert der echte Schein einer Kerze. Tag und Nacht. In katholischen Kirchen sagt ein „ewiges Licht“: Gott ist da. Nicht, dass er außerhalb dieser Kirche nicht zu finden wäre – aber dies ist der Ort, der uns ständig daran erinnern will. Gott ist da.
Der große Gott in einem so kleinen Licht? Ein sehr bescheidenes, fast möchte man sagen, ein mickriges Symbol steht für die große Glaubenswahrheit: Wir sind nicht alleine. Gott ist mit uns.
Mit Lichtern setzt sich in unserer modernen Welt in Szene, wer auf sich aufmerksam machen will. Die Leuchtschriften und Leuchtzeichen der Reklame überstrahlen einander geradezu. Wie bescheiden nimmt sich da das „ewige Licht“ aus. Gerade, dass man es sieht! Es drängt sich nicht auf und steht so für die Unaufdringlichkeit Gottes. Es verdeutlicht die biblische „Ursprungserfahrung“ des Glaubens, mit dem sich Gott im brennenden Dornbusch dem Moses gezeigt hat – als „Ich bin da“.
Aus den Bränden der Welt heute, aus ihren vielen Unglücksfällen und Traurigkeiten, aus den Freuden und Nöten – seien sie noch so groß oder noch so klein – wendet Gott sich nicht ab. Nichts und niemand ist ihm gleichgültig.
Advent ist Lichtzeit. Auch wenn es im Gefunkel der Welt schwer auszumachen ist – still und leise brennt dieses ewige Licht – als Hoffnung und Trost, als Ermunterung und als Gewissheit: Du bist nicht allein.
BRIEF_KASTEN
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