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In Österreich leiden ca. eine Million Menschen an Migräne. Dies ist ein anfallsartiger Kopfschmerz, der in unregelmäßigen Abständen wiederkehrt.
Es gibt zwei Hauptformen: die Migräne mit und ohne Aura. Bei der Aura handelt es sich um Symptome, die dem Kopfschmerz direkt vorausgehen.
Häufig sind das Sehstörungen wie etwa Lichtblitze oder flimmernde Zickzack-Linien, manchmal treten auch Schwindel, Sprachstörungen, Kribbeln oder Taubheitsgefühle auf. Sehr oft besteht eine Licht- und Lärmüberempfindlichkeit. Die Diagnose erfolgt durch eine Befragung des Patienten oder der Patientin mit Erhebung der Krankengeschichte, ein Kopfschmerztagebuch ist hier hilfreich. Untersuchungen wie Labor, EEG (Gehirnstrommessung) oder Magnetresonanztomografie dienen dazu, einen sekundären Kopfschmerz als Folge einer anderen Erkrankung auszuschließen.
Zur medikamentösen Behandlung eines akuten Anfalls eignen sich Schmerzmedikamente wie Aspirin, Ibuprofen, Paracetamol oder Novalgin. Die regelmäßige Einnahme solcher Medikamente kann jedoch wieder Kopfschmerz auslösen sowie Nieren- und Leberschädigungen verur-sachen. Bei schweren oder häufigen Attacken sind sogenannte Triptane sehr hilfreich, die frühzeitig während eines Migräneanfalls eingenommen werden sollten. Andere Medikamente wie Antiepileptika, Betablocker, Antidepressiva werden zur Vorbeugung eingesetzt und können Häufigkeit und schwere der Symptome verringern. Seit einigen Jahren gibt es eine neue Antikörpertherapie, die in Studien eine deutliche Reduktion der Schmerztage bewirkt. Diese Medikamente werden üblicherweise 1x pro Monat als Injektion verabreicht („Migräneimpfung“).
Akupunktur kann in den beschwerdefreien Intervallen sehr gut zur Migräne-Vorbeugung eingesetzt werden, wirksame Alternativen sind auch Entspannungsverfahren wie die progressive Muskelrelaxation nach Jacobson sowie Biofeedback. Grundsätzlich sollte bei allen Patient:innen eine nicht-medikamentöse Behandlungsstrategie zum Einsatz kommen. Regelmäßiger Ausdauersport konnte in Studien ähnlich gute Ergebnisse wie eine medikamentöse Prophylaxe erreichen. Zur Behandlung zählen auch Maßnahmen zur Reizabschirmung (z. B. Rückzug in einen dunklen Raum, Liegen), kalte Umschläge auf Stirn/Kopf, eine Tasse Kaffee oder Tee, Stressvermeidung sowie eine gesunde Lebensweise.
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