BRIEF_KASTEN
Warnen will sie immerzu
diese eine Frau,
doch es hört ihr niemand zu,
niemand auf sie schaut.
Sie spricht von dem Untergang,
der uns dann zerstört,
sie warnt uns jahrzehntelang,
niemand auf sie hört.
Sie weiß doch, sie ist verflucht,
jeder Weg verbaut,
niemand ihren Ratschlag sucht,
niemand ihr vertraut.
Schön ist sie ja allemal,
doch sie uns nichts bringt,
ihre Mahnung eine Qual,
die aus ihr entspringt.
Sie schreit laut: „So lasst das sein,
Menschen, passt doch auf,
werft ihn nicht, den schwarzen Stein,
auf den Weltenlauf.
Die Welt geht, sie wird zerstört,
das ist euer Tun,
diese Welt nicht euch gehört,
lasst die Welten ruhn.
Lasst die Schöpfung, wie sie ist,
alles geht dahin,
euer Gift die Erde frisst,
das macht keinen Sinn.
Hört, ich seh das Ende nah,
ihr steht mittendrin,
ich es in den Träumen sah,
ich sah euch darin.
Sah auch Gott im Todgewand,
der dann nichts mehr bringt,
und mit seiner Schöpferhand
eure Welt verschlingt.“
He, du Frau, sei endlich still,
du bist nicht gefragt,
niemand von dir etwas will,
du uns einfach plagst.
Denn dein Warnen immerzu,
so jahrzehntelang,
lass es sein, gib endlich Ruh,
uns wird niemals bang.
BRIEF_KASTEN
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