REZEPT_
Was in der Botanik als Stachel und Dorne bezeichnet wird, stimmt nicht immer mit dem allgemeinen Sprachgebrauch überein. Neben der stacheligen Rose und den dornigen Stachelbeeren werden auch Kakteen fälschlicherweise oft mit „Stacheln“ versehen, obwohl sie Dornen tragen.
Für Menschen werden die spitzen Dinger an den Ästen und Zweigen besonders bei der Gartenarbeit spürbar. Sie hinterlassen – egal ob Dornen oder Stacheln – oft blutige Spuren. Dabei geben sich die meisten Pflanzen so kratzbürstig, weil sie sich hungrige Mäuler vom Leib halten wollen. Aber es gibt noch mehr Gründe:
Dornen wachsen aus dem Körper der Pflanze, sind eigentlich ein Zweig oder ein umgewandeltes Blatt. Das Verteidigen ist ihre ureigenste Aufgabe, manche Dornen sind sogar giftig. Einige Kakteenarten haben neben den dicken Dornen auch feine Dornenhärchen, die den Morgentau speichern können und so der Pflanze trotz sengender Mittagshitze ein Überleben garantieren.
Wie mit Steigeisen ranken sich Rosen und Brombeeren dank ihrer gebogenen Stacheln empor. Sie haken sich dabei, wo immer es geht, fest. Auch an der Konkurrenz – nur um ein sonniges Plätzchen ganz oben zu ergattern. Bei manchen Pflanzen helfen stachelige Blätter zusätzlich als Rankhilfe.
Wer genau wissen möchte, ob es sich um Dornen oder Stacheln handelt, kann versuchen, den spitzen Fortsatz abzubrechen. Geht nicht? Dann sind es Dornen. Lassen sich die Fortsätze leicht abbrechen, dann handelt es sich um Stacheln.
Wenn die Begegnung mit den spitzen Dingern unter die Haut geht, sollte man die Splitter unbedingt mit einer Pinzette entfernen. Es hilft, wenn man die betroffene Hautstelle zuvor im warmen Seifenwasser schrumpelig werden lässt.«
REZEPT_
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>