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Kann ich das noch essen?

LEBENS_WEISE

Nach den Feiertagen bleiben von Raclette, Würstelsuppe und Co. oft kleinere oder größere Mengen an Lebensmitteln übrig. Richtig gelagert hält vieles länger.

02.01.2024
Wer vor dem Einkaufen überlegt, was wirklich benötigt wird, bewahrt Lebensmittel vor dem Schlechtwerden und sorgt so auch für weniger Lebensmittelverschwendung.
Wer vor dem Einkaufen überlegt, was wirklich benötigt wird, bewahrt Lebensmittel vor dem Schlechtwerden und sorgt so auch für weniger Lebensmittelverschwendung.
© lev dolgachov

Wenn es jedoch zu Schimmelbildung kommt, muss das meiste weggeworfen werden. 

 

Zu viel eingekauft, im Kühlschrank ganz nach hinten geschoben und vergessen, falsch gelagert: Es kann viele Gründe geben, warum Lebensmittel verschimmeln. Leider müssen diese in den meisten Fällen entsorgt werden, da der Verzehr von Schimmel gesundheitsschädlich sein kann.

 

Dies liegt an den giftigen Mykotoxinen, die der Schimmelpilz als Stoffwechselprodukt bildet. Besonders wenn Verschimmeltes häufig bzw. über einen längeren Zeitraum verzehrt wird, kann sich das negativ auf das Immunsystem, Leber, Nieren oder Schleimhäute auswirken. Die Mykotoxine begünstigen zudem die Entstehung von Krebs und können sogar das Erbgut schädigen.

 

SCHIMMEL NICHT NUR OBEN

 

Ist der Schimmel bereits an der Oberfläche sichtbar, hat er meist auch schon das Innere des Lebensmittels befallen. Selbst bei scheinbar nur leichtem Befall sollten die Produkte daher entsorgt werden.

 

In den Müll müssen leider wasserreiches Obst und Gemüse (etwa Tomaten, Salatgurken, Zucchini, Pfirsiche, Birnen) und daraus hergestellte Produkte wie Kompott oder Säfte. Durch den Wassergehalt kann sich der Schimmel hier schnell ausbreiten.

 

Betroffene Zitrusfrüchte sollten ebenso wenig verzehrt werden wie Weich-, Frisch- und Schnittkäse, Joghurt, Topfen und andere Milchprodukte.

 

Zu den nicht mehr essbaren Lebensmitteln zählen außerdem Marmeladen, Gelees, Brot, Getreidesorten (Dinkelkerne, Weizenkleie, Sesam, Mohn ...) und Toastscheiben. 

 

ACHTUNG BEI NÜSSEN

 

Auch Nüsse sind vor Schimmel nicht gefeit. Wenn sie verderben, bildet sich häufig Aflatoxin, ein starkes Pilzgift. Dieses entsteht meist durch eine zu feuchte Lagerung.

 

Vor allem bei Nüssen, die einen langen Transportweg hinter sich haben, ist es empfehlenswert, diese vor dem Verzehr zu untersuchen. Weggeworfen werden müssen sie unabhängig davon, ob Kern oder Schale befallen sind. Verdorbene Nüsse erkennt man, wenn nicht äußerlich, an ihrem ranzigen, bitteren Geschmack. 

 

WEGSCHNEIDEN MÖGLICH

 

Bei luftgetrockneter Wurst und Hartkäse (am Stück) oder festeren Gemüse- und Obstsorten kann man bei oberflächlichem Befall den Schimmel großzügig wegschneiden.

 

Allerdings gibt es keine Garantie dafür, dass sich der Schimmel nicht doch weiter ausgebreitet hat, im Zweifelsfall diese Produkte lieber entsorgen.

 

Wurde ein schimmliges Stück Obst im Obstkorb entdeckt, sollten die danebenliegenden Früchte auch auf etwaigen Befall kontrolliert werden. Diese bei Nichtbefall abwaschen und trocken reiben, gegebenenfalls die Stellen, die dem Schimmel nahe waren, wegschneiden und den Rest gleich verzehren.    


Wichtig: Verschimmeltes darf nicht an Tiere verfüttert werden, da dies genau dieselben negativen Auswirkungen haben kann wie bei Menschen. 

 

VERDORBENES ERKENNEN

 

Schimmel ist nicht das einzige Erkennungszeichen, dass ein Lebensmittel verdorben ist. Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) gehört hier nicht unbedingt dazu, denn meist sind die Lebensmittel auch nach Ablauf des MHDs noch gut. Verändern sich jedoch der Geschmack, das Aussehen (z. B. Farbe) oder die Konsistenz, ist Vorsicht geboten. 

 

SCHIMMEL VORBEUGEN

 

Durch die optimale Lagerung kann Schimmelbildung auf Lebensmitteln vorgebeugt werden. Grundsätzlich sollten diese sauber, kühl und trocken gelagert und rasch verbraucht werden. Warme Temperaturen und Feuchtigkeit begünstigen die Bildung von Schimmel.

 

Wird Brot in einem Brotkasten oder Ähnlichem aufbewahrt, ist es sinnvoll diesen von Krümeln zu befreien und regelmäßig mit Essigwasser zu reinigen, damit kein Nährboden für den Schimmel entsteht.

 

Ähnliches gilt für den Kühlschrank, auch dieser sollte immer wieder gereinigt und danach gut getrocknet werden. Die ideale Temperatur des Kühlschranks ist jene, wo die Butter noch streichfähig ist, wenn man sie herausnimmt.

 

RICHTIGE LAGERUNG

 

Nicht alle Produkte sind für die Lagerung im Kühlschrank geeignet, dazu gehören Zitrusfrüchte, Ananas, Mangos, Bananen oder Gurken, Paprika, Zucchini, Tomaten, Kartoffeln, Zwiebeln oder Knoblauch, Brot, Olivenöl und Honig. Zwiebeln und Kartoffeln sollten kühl, dunkel und trocken gelagert werden sowie weit voneinander entfernt. Der Grund dafür ist das reifungsfördernde Ethylengas, das die Zwiebel produziert. 


Ins Frischefach (meist ganz unten im Kühlschrank) dürfen Beeren, Marillen, Kirschen, Blattsalate, Spinat, Pilze, Karotten oder Sellerie. Das Fach darüber ist für Fleisch und Fisch reserviert, dann folgen in der Mitte Milchprodukte sowie geöffnete Obst- und Gemüsegläser.

 

Im oberen Bereich finden Käse, Schinken, Geräuchertes, Eier, Reste von Speisen oder Butter ihren Platz. Generell gilt, Obst und Gemüse, das Druckstellen oder Beschädigungen aufweist, rasch zu verzehren und Lebensmittel regelmäßig auf Schimmelbefall zu kontrollieren. 

 

BEWUSSTER EINKAUFEN

 

Wird weniger eingekauft, kann weniger schlecht werden und es wandert auch weniger in den Müll. Am besten vor dem Einkauf überprüfen, was noch vorhanden ist und für das Fehlende eine Einkaufsliste schreiben.

 

Bleiben Lebensmittel etwa nach einem ausgiebigen Familienfestessen übrig, gibt es viele Möglichkeiten, diese zu schmackhaften „Restlgerichten“ zu verarbeiten.

 

 

Ideen für die Resteküche

Von Fleisch über Gemüse bis Brot

 

  • Aus übrig gebliebenen Kartoffeln kann man ein köstliches Gröstl zubereiten: Die Kartoffeln mit Zwiebeln in einer Pfanne knusprig braten und weitere Zutaten nach Belieben dazugeben, wie Speck, Paprika, Pilze oder was sonst von den Feiertagen übrig geblieben ist.
     
  • Für Kartoffelpuffer die Kartoffeln reiben und in einer Schüssel mit 1–2 Eiern, klein geschnittenen Zwiebeln, etwas Mehl, Salz, Pfeffer und nach Belieben Muskatnuss zu einem Teig verarbeiten. In einer Pfanne Öl erhitzen und einen Teil Teig (Menge je nach gewünschter Größe der Puffer) hineinsetzen, flach drücken und von beiden Seiten goldgelb braten.
     
  • Wenn vom Festessen geschnittenes Gemüse, Schinken, Käse und Gebäck oder Baguettes übrig bleiben, kann man daraus super überbackene (Pizza-)Brötchen zubereiten. Zutaten bis auf Brot mit Sauerrahm, Salz und Pfeffer zu einer Masse verarbeiten, auf den Brötchenhälften verteilen und im Ofen (180 °C Ober-/Unterhitze) etwa 12–15 Minuten backen.
     
  • Aus altbackenen Semmeln und anderem Gebäck lässt sich Knödelbrot herstellen, das auch eingefroren werden kann. Dazu das Brot in Würfel schneiden. Gegebenenfalls im Backrohr trocknen lassen (80 °C Umluft) und dann in ein Schraubglas oder einen Gefrierbeutel füllen.
     
  • Fleischreste können u. a. zu Reisfleisch verarbeitet werden: Dazu die Stücke klein schneiden, in Öl anbraten, Zwiebeln dazugeben und mit Paprikapulver würzen. Reis dazugeben und ebenfalls anbraten. Evtl. mit Wein ablöschen, mit Suppe aufgießen, sodass alles schön bedeckt ist. Salz, Pfeffer, Majoran, Lorbeerblatt und gehackten Knoblauch zugeben. Bei kleiner Flamme mit geschlossenem Deckel 50–60 Minuten dünsten lassen, bis das Wasser weg ist.
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