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Im Garten steht jetzt vor allem Ernten auf dem Programm. Die Tomaten oder Paradeiser machen ihrem Namen alle Ehre und geben einen Eindruck von dem, was sich viele unter „Paradies“ vorstellen. Tomaten und die Paprika vertragen jetzt die letzte Gabe von Pflanzenjauche.
Die Pflanzen selbst werden gestutzt, das heißt, die Triebspitzen werden abgeknickt, damit die verbleibenden Blüten und Früchte gut ausreifen können. Auch dem Lagergemüse, das noch wächst, kann man jetzt etwas Gutes tun: Sellerieknollen können vorsichtig etwas freigelegt werden, das lässt sie besser wachsen, Lauch sollte man anhäufeln, damit er einen längeren weißen Schaft bilden kann.
Tomaten, Paprika, Fisolen, Gurken, Karfiol, Zucchini und nicht zu vergessen das Obst – es lebt sich jetzt gut mit der Fülle, die uns der Garten liefert! Auch Kübelpflanzen auf Balkon oder Terrasse werden nun abgeerntet. An die Kräuterernte sollte man genauso denken, sowohl Garten- als auch Wildkräuter. Nicht umsonst gibt es in manchen Orten und Pfarren eine Segnung von Kräuterbüscheln. Wer mit dem Mond arbeitet, sät und pflanzt bei aufsteigendem Mond und erntet nach dem Vollmond – die Autorin hat damit gute Erfahrungen gemacht.
Neben der ganzen Ernte und dem Verarbeiten sollte man nicht vergessen, den Boden weiter zu pflegen, damit er fruchtbar bleibt. Der Rasenschnitt kann angetrocknet als Mulchmaterial verwendet werden. Für die Mikroorganismen im Boden ist auch anderes Pflanzenmaterial gut geeignet, etwa Stroh oder Silage.
Im August kann im Gemüsegarten auf frei gewordenen Flächen noch einmal für die Herbsternte gesät werden: etwa Rettiche, Gartenmelde oder Feldsalat – der kann auch in einem kühlen Bereich vorgezogen werden, weil er bei hohen Temperaturen kaum keimt. Die besäten Flächen müssen natürlich weiter feucht gehalten werden.
Gemüse-Gärtner:innen denken jetzt schon an das nächste Jahr. Mangold, Spinat und Feldsalat werden gesät, entweder direkt ins Beet oder erst angezüchtet, auch Petersilie hat einen Startvorteil im Frühling, wenn sie Ende August gesät wird. Für Karotten gilt das bei milden Wintern, die lassen sich leider nicht vorhersagen. Wintersalate wie Endivie können jetzt noch gepflanzt werden.
Und wenn Flächen nicht gebraucht werden, freut sich der Boden über Gründüngung wie Kleearten oder Bohnen. Sie schützt vor Austrocknung und lockert das Erdreich.
Manche Stauden werden zurückgeschnitten: die abgeernteten Himbeerranken bei zweijährigen Pflanzen oder die Ribisel (alte Triebe bodennah abschneiden), auch die Stachelbeerstaude gehört nun ausgedünnt. Im Ziergarten werden nun stark wachsende Hecken oder Stauden zum zweiten Mal geschnitten.
Wer zumindest einen Teil seines Gartens als Naturgarten angelegt hat, sollte nun Unkraut ausgraben: Ackerwinde, Quecke, Giersch. Die Fläche nach etwa drei Wochen noch einmal bearbeiten und dann schnell wachsende Pflanzen nachsäen oder setzen: Wildblumen oder Stauden.
Bei all der Arbeit mit dem Ernten und Haltbarmachen sollten Gärtner:innen aber unbedingt eines beachten: den Garten und seine Pracht auch zu genießen! Eine Mischung aus Arbeitsvorschlägen und Pausen hat die Autorin Andrea Heistinger in ihrem Buch „Das Arche Noah Gartenjahr“ geschafft. In Fragen für jeden Tag gibt sie Hinweise wie Himbeeren schneiden, Mulchen und Erde lockern, Samen abnehmen und dazwischen Denkanstöße zum Innehalten, etwa: „Wie viele Insekten tummeln sich auf den Porreeblüten? Porree- und Zwiebelblüten ziehen viele Insekten magisch an. Hin und wieder übernachtet sogar eine Hummel auf einer der schönen Kugeln.“
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