KOMMENTAR_
Mittlerweile ist der Mund-Nasen-Schutz wieder ein Stück Normalität in Oberösterreich. Die Vorschriften erzielen größtenteils die gewünschte Wirkung, was auch daran liegt, dass stärker kontrolliert wird. Dabei hätten wir einander schon vor der Pflicht freiwillig mit der Maske vor einer Coronaansteckung schützen können. Die wenigsten halten das halt durch und ich nehme mich selbst nicht aus. Wer will eine etwas unangenehme Selbstverpflichtung eingehen, wenn die meisten anderen es auch nicht tun? So führt die Bewältigung der Coronakrise wie eine Feldstudie vor Augen, dass die vielbeschworene Eigenverantwortung nicht überall als Allheilmittel funktioniert. Vor allem dann nicht, wenn die große Masse ein gesellschaftlich erwünschtes Verhalten an den Tag legen soll, das aber persönlich als unangenehm erlebt wird. Hier braucht es staatliche Vorgaben und Kontrollen. Die Gurtpflicht, die die Todeszahlen im Autoverkehr seit der Einführung 1976 deutlich reduziert hat, ist zu Recht ein oft zitiertes Beispiel dafür. Ohne klare Regeln würden immer noch viele Autofahrer/innen auf den lebensrettenden Gurt verzichten. Es scheint, dass wir manchmal leider „zum Glück gezwungen“ werden müssen.
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