KOMMENTAR_
Das Protokoll. Ein Testament. Die Zeugenaussage. Die Sache gilt, wenn sie unterschrieben ist. Jemand zeichnet dafür verantwortlich. Eine Unterschrift schafft Verlässlichkeit – und sie verpflichtet.
„Von guten Mächten treu und still umgeben“ wusste sich der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer. Sein letzter theologischer Text ist zu seinem Testament geworden.
Bonhoeffer war in Gestapo-Haft, als er die Gedichtzeilen schrieb. Eigentlich konnte er kaum Hoffnung haben. Er ist dennoch zum Zeugen der „guten Mächte“ geworden. Im April 1945 wurde er hingerichtet. Als Lied wird sein Gedicht bis heute bei kirchlichen Feiern gerne gesungen. Die Kraft gewinnt es durch die „Unterschrift“ – als Zeugnis für den Glauben an die guten Mächte.
Heute ängstigen sich viele Menschen.
In der Tat steht es um vieles nicht gut. Aber auch das Gute ist begründet. Doch: Man muss ihm trauen, Vertrauen fassen, sonst läuft man Gefahr, dass man sein ganzes Leben an die „dunklen Mächte“ verliert.
Man müsste wohl die Augen mehr öffnen für die „guten Mächte“, die einen umgeben. Es sind oft gewöhnlich scheinende Dinge: dass man zu essen hat oder dass man nicht allein ist. Wer denkt daran, wie viele Menschen dafür sorgen, dass es uns gut geht? Wo man das Gute kleinredet, öffnet man dunklen Mächten die Tür.
Der christliche Glaube ist ein Glaube an die guten Mächte, von denen wir umgeben sind. Durch andere Menschen, durch Gott, dessen biblischer Name „Ich bin da“ ist.
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