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Europa rüstet auf und Österreich mischt dabei tatkräftig mit. Milliarden sollen in den nächsten Jahren in das Bundesheer fließen. Man kann sich dieser Militär- und Kriegslogik der ständigen Aufrüstung schwer entziehen, wenn Wladimir Putins Kriegstreiberei und Donald Trumps Verachtung für die NATO Europas Sicherheit und Frieden bedrohen und damit zum Handeln zwingen.
Es scheint aber, dass gerade die vielen Stimmen, die besonders laut nach Kriegstüchtigkeit rufen, übersehen, wie man die Demokratie und ihre Werte in Europa auf friedliche Weise unterstützen müsste.
Denn sonst würde es nicht die große Ignoranz gegenüber den Protesten in Serbien geben. Dort stehen vor allem junge Menschen seit Monaten gegen das Regime von Präsident Aleksandar Vučić auf, gerade auch weil sie an demokratische Werte glauben. Vučić lenkt Serbien mit einem autoritären Kurs und wird trotz seiner Nähe zu Putin vom Westen aus opportunistischen Gründen gestützt. Der Zugang zu Serbiens Lithium (man braucht den Rohstoff für Autobatterien) ist der EU wichtiger, als die Protestierenden tatsächlich zu unterstützen. Das ist kurzsichtig und könnte künftig auch für Europas Friedensprojekt EU ein großer Nachteil sein.
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