BRIEF_KASTEN
Neulich durfte ich auf meine erste Pressereise überhaupt fahren. Das war insofern aufregend, da es mein erster Auslandsaufenthalt seit Beginn der Pandemie war. Die Anreise erfolgte per Zug über Wien und Budapest bis zu unserem Zielort in Serbien. Dort besuchten wir unter anderem eine Romasiedlung. Nicht einer/m der Bewohner/innen gehört der Grund, auf dem die Behausungen stehen. Die ganze Siedlung könnte jederzeit abgerissen werden. In eines der Häuser durfte ich hineinschauen. Es bestand aus einem größeren Raum mit Kochstelle und einem schlecht funktionierenden Kühlschrank, einem winzigen Bad für acht Menschen und zwei kleinen Schlafzimmern. Die Mutter verkauft auf dem Markt Dinge, die sie in der Umgebung findet, und verdient so ein wenig Geld. Ihre Schilderungen ließen mich tiefe Demut gegenüber meinem eigenen Leben empfinden. Ich habe ein Haus, ein fixes Einkommen, kann täglich essen, was ich will. Auch wenn es natürlich immer wieder größere und kleinere Herausforderungen zu bewältigen gibt – um die Zukunft im Allgemeinen muss ich mir keine Sorgen machen. Dafür bin ich ausgesprochen dankbar.
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