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Die große Frage im Blick auf das Erbe von Papst Franziskus ist, zu definieren, was überhaupt die Angelpunkte seiner Reformen sind. Da tut man gut, auf traditionell eingestellte Bischöfe zu hören – vor allem auf das, was sie aufregt.
Kardinal Gerhard Ludwig Müller, einst mächtiger, aber dann von Papst Franziskus entlassener Präfekt der Glaubenskongregation, fand in einem Interview klare Worte. Interessanterweise hat er nicht den synodalen Prozess kritisiert. Obwohl Papst Franziskus das Abschlussdokument in den Rang eines lehramtlichen Textes erhoben hat, sieht man darin aus traditioneller Sicht keine größere Gefahr.
Ganz anders ist das bei der Entscheidung von Papst Franziskus, mit der Schwester Simona Brambilla eine Frau zur Präfektin des Dikasteriums für die Ordensleute zu ernennen.
Ein so wichtiges Ministerium nicht von einem Kardinal leiten zu lassen, stellt die Kirchenwelt auf den Kopf. Das stelle die im Bischofs- und Kardinalskollegium verankerte Grundlage der Kirchenführung in Frage, betonte Müller.
„Alle müssen sich daran erinnern, dass wir der mystische Leib Christi sind.“
Man darf gespannt sein, ob der neue Papst Sr. Brambilla bestätigt. Da wird man dann wissen, woran man ist.
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