BRIEF_KASTEN
Am 27. Jänner wurde – das lernt jedes Kind – Wolfgang Amadeus Mozart geboren. An einem anderen 27. Jänner erreichte die Rote Armee das KZ Auschwitz und setzte den Massenmorden in diesem Konzentrations- und Vernichtungslager ein Ende. Vor 15 Jahren wurde der 27. Jänner zum internationalen Holocaust-Gedenktag erklärt. Manche fragen sich, ob wir nicht endlich vergessen sollten und vergeben. Dabei geht es gar nicht nur um die Vergangenheit: Die Nationalsozialisten ermordeten die unvorstellbare Zahl von sechs Millionen Juden und Jüdinnen – mit ihren Kindern und ihrer Zukunft. Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie das wäre – wenn nicht nur Sie getötet würden, sondern auch alle Ihre Kinder und Enkelkinder? Familien gelöscht von dieser Erde. Es sind die Nachkommen dieser Menschen, die heute fehlen. Es sind Lücken und Löcher in unserer Gesellschaft, auch heute. Gedenken wir derer, die nicht da sind unter uns. An vielen Orten in Österreich gibt es inzwischen Gedenkorte und „Stolpersteine“ – kleine Erinnerungstafeln, vor Wohnhäusern in den Boden eingelassen. Gedenken: stehenbleiben und Namen lesen und Lebensdaten – und schweigen.
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