KOMMENTAR_
Megabyte. Gigabyte. Terabyte. Innerhalb einer halben Lebensspanne sind sie beständig größer geworden: die Speicher nämlich, in denen verwahrt wird, was nicht vergessen werden soll.
In biblischen Zeiten war auch von Speichern die Rede. Dort verwahrte man Korn und Wein und die Schätze, die man in Sicherheit wissen wollte. Reiche hatten große Speicher. Tagelöhner hatten nur, was eben der Tag einbrachte.
Wenn da – nach Matthäus 6,19 – Rost, Motte und die Diebe nicht wären. Trotz aller Mühe: Es gibt nicht den sicheren Platz auf der Erde. Die Vergänglichkeit holt das Leben beständig ein.
In diesen Tagen rufen sich Christinnen und Christen die Himmelfahrt Jesu in Erinnerung. Das kann Anstoß sein, vom ständigen Scheunenbau und von der fortwährenden Speicher-Erweiterung Abschied zu nehmen. Der Lebenssinn und die Lebensfreude öffnen sich nicht im beständigen Auffüllen der Speicher und in der Anhäufung von Vorräten aller Art. Im Öffnen der Speicher, im Teilen, im Leeren der Speicher also, wird es viel eher erfahrbar.
Und die großen digitalen Speicher der Welt, welche die Internetgiganten errichten – mit allem Wissen, das niemand mehr weiß? Nicht die gespeicherten Daten, sondern die geübten Taten öffnen den Himmel.
Nur das tatsächlich gegessene Brot hat genährt.
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