BRIEF_KASTEN
Laut Glaubensbekenntnis ist die Kirche apostolisch, was unter anderem bedeutet: Die Leitungsvollmacht liegt bei den Aposteln und in ihrer Nachfolge bei den Bischöfen.
Offenbar sehen Rom und Kardinal Christoph Schönborn dieses Prinzip infrage gestellt, wenn deutsche Bischöfe gemeinsam mit Laien im synodalen Ausschuss Entscheidungen treffen, also ihre Macht freiwillig teilen.
Was die Kritiker in Rom und Kardinal Schönborn nicht sagen: Das Bischofsamt ist schwer beschädigt. Im Rahmen der Missbrauchsskandale haben es Amtsträger selbst verunstaltet.
Es gibt keinen Vertrauensvorschuss für Bischöfe, außer sie haben sich persönlich als integer erwiesen. In Deutschland versucht man die Reparatur des Amtes durch vertrauensbildende Maßnahmen.
Man kann den deutschen Weg für falsch halten. Aber was sind die Alternativen?
Zum Beispiel eine freie Wahl der Bischöfe durch das Kirchenvolk wie in der Urkirche mit römischer Bestätigung erst im Nachhinein.
Oder eine kirchliche Verwaltungsgerichtsbarkeit unter Laienbeteiligung, die Bischöfe absetzen kann.
Im Lichte dieser Ansätze ist klar, dass die deutschen Pläne eigentlich noch ein Rettungsversuch „im Schongang“ sind.
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