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Nun hat die Gewerkschaft nach sechs Lohnverhandlungsrunden die Gespräche mit den Arbeitgeber:innen der Metallindustrie unterbrochen und zu Streiks aufgerufen.
Das lässt aufmerken. Denn Streiks sind in Österreich eher die Ausnahme als die Regel. Die letzten Streiks der „Metaller“ wurden 2011 und 2018 durchgeführt. Die Forderung der Gewerkschaft und das Angebot der Arbeitgeber:innen liegen so weit auseinander, dass die Gewerkschaft das bisher als respektlos und nicht fair empfunden hat.
Auf dem Weg zu einem Lohnabschluss gehört der öffentlichkeitswirksame Schlagabtausch dazu, aber wenn eine Seite das anhaltend als „nicht fair“ empfindet, steckt man in einer Sackgasse. Das liegt vor allem auch an den unterschiedlichen Berechnungsmethoden von Gewerkschaft und Unternehmen, die mehr mit Fixbeträgen und nicht mit Prozentpunkten agieren.
Zweierlei Mathematik lässt Außenstehende die Zahlen, mit denen hantiert wird, und die Folgerungen daraus nicht leicht verstehen. Möge der Tag kommen, wo für beide Seiten 2 und 2 wieder 4 ist.
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