KOMMENTAR_
Regelmäßig zur Bundespräsidentenwahl wird es in den Medien zum Thema: Österreich ist ein Land der Präsidenten. Da werden dann Vereine genannt, deren Präsidentenamt ein wenig schmunzeln lässt.
Angeblich steht der „Internationalen Vereinigung zum Schutz der Gartenzwerge“ ein Präsident vor. Auch für den Zusammenhalt unserer Maturaklasse sorgt ein Präsident. Bald nach der Matura auf Lebenszeit gewählt, übt er sein Amt bereits seit Jahrzehnten hervorragend aus.
Wenn man auf die Vereinsszene in Österreich schaut – es soll etwa 120.000 Vereine geben – werden aber deutlich mehr Vereine von Obleuten als von Präsidenten geführt. Präsident kommt aus dem Lateinischen und heißt „den Vorsitz haben“, am oberen Ende des Tisches sitzen. Obmann oder Obfrau hat in Vereinen eigentlich dieselbe Bedeutung wie Präsident. Doch die Herkunft des Wortes vom mittelhochdeutschen Begriff „obeman“ erinnert die Obleute an eine zusätzliche Aufgabe ihres Amtes. Es bedeutet „Schiedsrichter“, Streitschlichter.
Wer am oberen Ende des Tisches sitzt – ob als Präsident oder Obmann oder Obfrau – ist gut beraten, das nicht zu vergessen.
KOMMENTAR_
DENK_WÜRDIG
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>
BRIEF_KASTEN