KOMMENTAR_
Der Brandanschlag auf ein in Bau befindliches Asylquartier in Linz ist ein scharf zu verurteilender Gewaltakt. Die Täter müssen ausgeforscht und angeklagt werden, das ist völlig unstrittig.
Doch es wäre falsch, den Fokus nur auf extremistische Auswüchse zu richten. Tatsache ist, dass ein großer Teil der Österreicher:innen die Zahl der Asylwerber:innen als beängstigend und zu hoch empfindet. Das ist ernst zu nehmen, auch wenn dahinter nicht nur berechtigte, sondern zum Teil auch irrationale Begründungen stehen – oder eine populistische politische Agenda.
Die Coronajahre sollten gezeigt haben, was passiert, wenn man Ängste von Menschen ignoriert – man denke nur an die heftige Reaktion vieler Impfgegner:innen.
Leider sind in der Politik keine Lösungsansätze erkennbar. Die Menschenrechtskovention in Frage zu stellen, ist ein juristisches Himmelfahrtskommando. Dass sich Bund, Länder und Gemeinden gegenseitig oder der EU den Schwarzen Peter zuschieben, interessiert die Bürger:innen zurecht nicht.
Was bleibt, sind die Sprüche der Scharfmacher und die stille Hilfe jener, die sich für Asylwerber:innen engagieren. Der Rest ist Schweigen – bis zum nächsten Gewaltausbruch.
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