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Der prunkvolle vergoldete Kelch in der Schatzkammer des Stiftes galt als eines der kostbarsten liturgischen Gefäße des frühen Mittelalters. Er wurde vom Baiernherzog Tassilo III. – und dessen Gemahlin Liutpirc – gestiftet, der von 748 bis 788 im alten Herzogtum Baiern regierte. Der Tassilo-Liutpirc-Kelch zeigt unter anderem Bilder von Christus und den vier Evangelisten sowie von Maria und Johannes dem Täufer. Nach fünfjähriger Forschungsarbeit in Frankfurt, Mainz und Kremsmünster wurde nun seine Echtheit bestätigt – und überdies, dass er als Abendmahlskelch angefertigt worden war, wahrscheinlich für den Rupertus-Petrus-Dom in Salzburg (geweiht 774). Seit 1326 befindet der Kelch sich im Stift. Er wurde in Tassilos Hofwerkstätten angefertigt, die Ornamente wurden im Stil der „insularen“ Kunstrichtung ausgeführt, wie sie unter anderem in Irland bekannt war. Die Bilder des Kelches werden als Darstellung des Neuen Jerusalems nach der Offenbarung des Johannes gedeutet: Es wird vom Himmel herabkommen, wenn der alte Himmel und die alte Erde vergangen sind. Noch mehr wird über den Kelch im soeben präsentierten Buch zum Forschungsprojekt erzählt (siehe auch S. 27). Stift, C. Grüll
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Einsendeschluss: Sonntag, 6. Oktober 2019.
Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84,
4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at
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