KOMMENTAR_
Ich verbringe sehr gerne Zeit mit den Kindern meiner Freundin. Wir haben viel Spaß miteinander und ich koche ihnen zum gefühlt hundertsten Mal Spaghetti mit Tomatensauce.
Wöchentlich gestalte ich die Kinderseite in der Kirchenzeitung und überlege mir genau, was Kinder interessieren könnte. Kinder sind ein Teil meines Lebens – auch wenn ich keine eigenen Kinder habe.
Immer mehr Frauen in Österreich entscheiden sich gegen Kinder. Nicht selten werden sie dafür in die Schublade „egoistisch, kalt und lieblos“ geschoben.
Auch wenn heute kein Mutterkreuz für das Gebären für „Führer, Volk und Vaterland“ mehr verliehen wird, existiert ein spürbarer Mutterkult.
Selbstgewählte Kinderlosigkeit von Frauen regt noch immer auf. Kinderlose Männer rufen keine annähernd so starken Emotionen hervor.
Meist geht es dabei nur um die individuelle Entscheidung für oder gegen Kinder – und nicht um Fragen der Gerechtigkeit wie ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern, das fehlende Engagement von Männern im Haushalt oder veraltete religiöse Traditionen.
Ich erlebe, dass kinderlose Frauen unsichtbar gemacht werden und – gerade in der Kirche – bei der Entwicklung von Angeboten kaum im Fokus sind. Junge Familien oder Frauen, die nach der Familienphase wieder mehr Zeit für sich haben, sind vielleicht auch leichter zu erreichen.
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