KOMMENTAR_
(...) Der Anschlag in Wien ist ein Anschlag auf unsere Demokratie und unsere Freiheit. Es muss alles getan werden, um die Sümpfe trockenzulegen, aus denen solche „Früchte“ entstehen. Einsperren/Wegsperren aber ist zu wenig, ein gutes Zusammenleben braucht mehr. Es gibt eine tiefe Demütigung, Kränkung der arabisch-muslimischen Welt durch den „christlichen“ Westen. Mohammed-Karikaturen verursachen auch bei unzähligen gutwilligen Muslimen eine Verletzung. (...) Es bleibt, trotzdem, eine Tat in der Verantwortung des Täters, das darf man nicht kleinreden. Wenn man genauer hinschaut, erkennt man ein Muster in der Biografie von Tätern: junge Menschen, die zunehmend an sich und der Welt verzweifeln, und die ein Angebot annehmen, sich für eine höhere Sache opfern zu können. (...) Eine ernsthafte Reflexion der „Theologie der Gewalt“ ist unabdingbar, muslimische Theologie muss sich dieser Herausforderung stellen. Und wir „Alteingesessenen“ sollten aktiv zur Friedenserziehung beitragen, uns unseres eigenen kulturellen und religiösen Reichtums besinnen, die Beziehungen zu Muslimen und Musliminnen auf Augenhöhe gestalten, gerade auch dort, wo es um unbequeme Fragen geht. Kulturkampfrhetorik hilft nicht weiter.
Maria Hasibeder, Präsidentin der KA OÖ
Zum Bericht „Gleichstellung: Es geht weiter“ in Ausgabe Nr. 46:
Zuerst möchte Margit Schmidinger, natürlich auch ihrem Mann und der gesamten Pilgergruppe herzlich zu ihrer Leistung gratulieren. Auch das Thema Gleichstellung von Frau und Mann ist aktueller denn je. Beschämend die Ignoranz des Vatikans, die für mich total unverständlich ist. Sehr geehrter Herr Bischof Scheuer, bitte greifen sie doch dieses Thema einmal wirklich ernstlich auf. (...)
Peter Inzinger, PGR-Obmann von Maria Scharten
Zum Bericht „Die Wiederbelebung eines Barockjuwels“ in Ausgabe Nr. 46:
Ich freue mich, dass dieses Totenrufen (von der Pfarrkirche Rohrbach, Anm.) mit dem Megaphon in alle vier Windrichtungen wieder möglich sein wird. Ich war am 6. Oktober 1965 zu Besuch bei meinen Eltern in Rohrbach. Diese wollten meiner 80 Jahre alten Oma, bevor sie wieder nach Wien ging, mit einem Ausflug in den Bayrischen Wald eine Freude bereiten. Da kam am Nachmittag ein Anruf meiner Mutter, dass sie bei Vilshofen einen unverschuldeten Verkehrsunfall hatten. Mein 55-jähriger Vater und meine Oma seien dabei gestorben. Meine Mutter und mein damals 4-jähriger Bruder hatten großes Glück und blieben mit Verletzungen am Leben. Woher meine Mutter trotz ihrer Verletzungen die Kraft zum Telefonieren hatte, war erstaunlich. Als ich am Morgen fürs Frühstück einkaufen ging, hörte ich den Mesner vom Turm die Namen meiner Angehörigen rufen, nachdem vorher die Sterbeglocke geläutet hatte. Mein Vater war Tierarzt in Rohrbach und daher allen bekannt. Wie erstarrt blieben die Menschen stehen, die gerade am Weg waren, und konnten es nicht glauben. Ich kann das Gefühl nicht beschreiben, wie es mir erging. Alles in allem ein schauriger, aber schöner Brauch vom Totenrufen! Schön, dass es nach der Renovierung wieder möglich sein wird!
Helga Thaller, Lichtenberg
Herr, es ist nicht immer einfach, einen guten Zusammenhalt auf Dauer herzustellen. Bitte, knüpfe du das Band, das uns zusammenhält immer intensiver, damit uns schwierige Lebensumstände nicht aus der Bahn werfen. Herr, unsere Seelen sind aufgewühlt – zu viel um uns herum, das verstört ... Wir kommen zu dir, um unsere Lasten abzulegen. Selbst alles zu schultern, überfordert uns zunehmend. Herr, wie beruhigend ist es, dich an unserer Seite zu wissen. Bitte, halte weiterhin deine Hand über uns, damit das Vertrauen ins Leben – als verlässliche Konstante – Halt und Geborgenheit gibt.
Amen.
Franziska Schneglberger, St. Florian bei Linz
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