BRIEF_KASTEN
ORF-Radiogottesdienst vom 3. 8. in Oberwang:
Seit Jahren bin ich gehbehindert und feiere Sonntag für Sonntag gerne die 10-Uhr-Radiomesse mit. Ich freue mich über die vielfältigen und ansprechenden Gestaltungen. (...) In meiner aktiven Zeit als Pfarrer in Linz-St. Markus (1981–2006) habe ich drei Fernsehgottesdienste und zwei Radiogottesdienste feiern dürfen. Mit meinen Mitarbeitern freute ich mich über die positiven Rückmeldungen.
Am Gottesdienst aus Oberwang (3. August) muss ich leider Kritik anbringen: Ich konnte nicht „mitfeiern“, weil ich mich zu viel geärgert habe. Mögen die Oberwanger stolz darauf sein, dass sie modernster experimenteller Musik eine Bühne bereiten, ich denke, dass viele ältere Mitfeierende am Radio überfordert waren. Nachdem ich (eigentlich als Fachmann!) vom Text kaum ein Wort verstanden habe, stelle ich mir vor, ich höre die Musik zu einer Universum-Produktion: „aus der Tiefe des Meeres“. (...) Liege ich falsch, dass in jedem(!) Gottesdienst auch die Mitfeiernden aktiv eingebunden werden sollen – mit Volksgesang?
Pfarrer Em. Johann Maislinger,
Linz
Zu M. Fellingers „Lebensspiegel“ vom 7. 8. in Nr. 32:
Lieber Matthäus Fellinger! Obwohl ich mit Dir fast immer einer Meinung bin, muss ich Dir diesmal entschieden widersprechen. Die Forderung einer Leserin, nicht zu „brav“, sondern angesichts der weltweiten Unrechtsverhältnisse in schärferem Ton zu schreiben, konterst Du mit der Bergpredigt-Seligpreisung „Selig die Sanftmütigen“. Das gefällt mir aus mehreren Gründen nicht. Einmal die Zuhilfenahme einzelner Bibelzitate – obwohl es auch ganz andere, zornige Jesus-Stellen gibt. Dann die implizite Feststellung, Zorn und Empörung seien mit mangelndem Respekt vor dem Gegenüber gleichzusetzen. Ich meine dagegen, dass es in der Welt heute derart krasses, unglaubliches Unrecht, demokratiefeindliche Agitation und Unterdrückung von Minderheiten (...) gibt, dass man den Verursachern ruhig auch einmal die volle Breitseite des Zorns, den sie verursachen, zeigen kann. Das heißt ja nicht, dass man sie mit den gleichen „Waffen“, die sie selbst verwenden, schlagen will, aber sie sollen ruhig merken, was sie anrichten.
Univ.-Prof. Christian Aigner,
Innsbruck
(...) Neben vielen anderen Beiträgen der Kirchenzeitung schätze ich die Rubrik „Lebensspiegel“ sehr. Herr Fellinger ist ein Meister der Sprache, (...) bringt das Thema immer auf den Punkt und regt gekonnt zum Nachdenken und Reflektieren des eigenen Lebens an. Ich schneide den Artikel immer zum Nachlesen aus (...).
Maria Jankowitsch,
Steyr
Die Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki stellen das Ende des schrecklichsten Krieges der Menschheit dar. Auslöser war vor allem, dass die Deutschen und die Japaner für sich mehr wollten als für andere. (...) Heute heißt es: „Deutschland zuerst“, „Österreich zuerst“, „Russland zuerst“, „America first“ usw. Allerorten gewinnen die Egoisten die Oberhand. Dabei wäre Zusammenarbeit grade jetzt so wichtig. Dieses Gegeneinander vergrößert alle unsere Probleme. Das sagt einem der Hausverstand! Mit (...) „Wir zuerst“-Parolen wird alles schlimmer. Endet das wieder in einer (...) Katastrophe?
Rudolf Danninger,
Gutau
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