KOMMENTAR_
Zur Leserbriefdiskussion:
Ich gratuliere den Schreibern der Leserbriefe vom 9. Mai zu ihrer Weitsicht,
frage mich allerdings, worauf diese fußt.
Es dürfte sich um selbsterkannte Narrative handeln. Ich hätte da einen Vorschlag: Gründen Sie einen Verein, in dem Sie Ihre Gemeinschaft und Ideen umsetzen können. So wie das klingt, werden Sie Scharen haben, die Ihnen zuströmen. Dann werden Sie von der Weltkirche nicht mehr belästigt und können Ihre Freiheit voll ausleben, womöglich sogar eine eigene Zeitung gründen. Priesterliche Begleitung wird da eh nicht mehr gefragt sein.
Dipl. Ing. Andreas Mensdorff-Pouilly, Linz
Frau Dr. Christina Traxler ist (wenn ich das richtig verstehe) der festen Überzeugung, dass die besondere Beauftragung der Priester in der katholischen Kirche keine kirchliche Konvention ist, sondern „unmittelbar von Christus ausgeht“. Zu dieser Ansicht bin ich fast versucht, Bruno Kreisky zu zitieren („Lernen Sie Geschichte!“). Es sollte ja inzwischen doch klar sein, dass Jesus von Nazareth Jude war. Christen gab es zu seinen Lebzeiten gar nicht, genauso wenig wie Bischöfe und Priester, wie wir sie heute kennen. Und wer sich genauer damit befassen möchte, was aus dem historischen Juden Jesus im (Heiden-)Christentum der ersten Jahrzehnte und Jahrhunderte nach seinem Tod gemacht wurde, dem empfehle ich das im vergangenen Herbst erschienene Buch von Wolfgang Treitler mit dem Titel „Jesus, Josefs Sohn“. Übrigens: Im Neuen Testament (1 Tim 3,1–5) steht über Bischöfe, dass sie gute Familienväter sein sollen (nur eine Frau; die Kinder anständig erziehen) – ein interessantes Kriterium angesichts der heute gültigen Voraussetzungen, um Priester oder Bischof zu werden.
Manfred Kastner, per E-Mail
Gerade haben wir Pfingsten gefeiert; ein Fest der Talente und Begabungen in der Kirche, ein Fest der Gemeinschaft und der Dienste, die gebraucht werden, um die Botschaft Jesu zu jeder Zeit und zu allen Menschen zu tragen. Der Artikel „Wege zum Priestertum“ (KiZ 16) hat bei einigen Menschen Emotionen hervorgerufen, die sichtbar mit dem Geist des Pfingstfestes nicht viel zu tun haben. Da gab es nichts Wertschätzendes über die Mitbrüder, die ihr Leben in den Dienst der Gemeinschaft stellen wollen. Da war etwas von dem Rangstreit der Jünger spürbar, die von Jesus zurecht gewiesen werden mussten. Ich hoffe, dass das Pfingstfest uns wiederum vor Augen führt, dass in der Kirche alle Menschen mit verschiedenen Begabungen und Sendungen Platz haben, wenn sie bereit sind zur Hingabe und nicht zur Suche nach den besten Plätzen.
Dr. Slawomir Dadas, Regens des Priesterseminars
Da alle Argumente ausgetauscht erscheinen, endet die seit Nr. 11 geführte Diskussion.
Redaktion
Zu „Musik – nicht von dieser Welt“ in Ausgabe Nr. 18:
Eine gute und aufbauende Serie, diese Osterserie vom Bad Ischler Stadtpfarrer Christian Öhler! Mir haben bis jetzt alle Teile gefallen, aber besonders ansprechend habe ich den Teil über die Musik gefunden. Ja, es ist wirklich so: Musik birgt viele positive Lebensqualitäten in sich. [...] Würden Menschen, die anderen Menschen das Leben schwer machen, die für Verhältnisse verantwortlich sind, in denen Konflikte sich immer stärker ausbreiten bis hin zu Feindschaft und Krieg, sich in regelmäßigen Abständen in Konzertsäle begeben (müssen) – ich glaube, diese Menschen wären nicht mehr fähig, alle ihre Energie in Konflikte, Unfrieden und Krieg zu investieren. [...]
Robert Mayer, Rohrbach-Berg
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