KOMMENTAR_
Ich mochte Kopfrechnen nie. Es ist nicht so, dass ich es nicht könnte. Allerdings brauche ich meine Zeit – und die ist in den allermeisten Fällen länger als jene der Umstehenden.
Taucht also im Gespräch mit Bekannten eine Frage auf, die schnelles Rechnen erfordert, dann habe ich mir die Rechnung gerade erst vor mein inneres Auge geführt, wenn irgendwer schon die Lösung in die Runde wirft.
Irgendwann gab ich es auf, mitzurechnen und wartete nur mehr die Antwort ab, wenn ich in Gesellschaft war. Dass das nicht richtig ist, merkte ich, als mir auffiel, dass manche dieser schnellen Antworten falsch sind. Selbst zu denken, zahlt sich also auch in der Mathematik aus!
Außerdem fiel mir mein Schnupperpraktikum als Schüler in einem Lebensmittelgeschäft in den frühen 1990er Jahren ein: Drei Tage lang habe ich an der Brotbudel Wecken, Laibe, Semmeln, Salzstangerl und vieles mehr verkauft.
Die Budel hatte noch keine Waage mit Etikettiergerät, wie das heute üblich ist. Die Preise dessen, was man für die Kunden einpackte, musste man selbst addieren und mit Kugelschreiber aufs Sackerl schreiben.
Während ich am ersten Vormittag meine liebe Not hatte, als vier Leute an der Budel standen, wurde es am Nachmittag besser.
Am dritten Tag war ich echt schnell und sicher. Die Lehre daraus? Übung macht den Meister. Deshalb drücke ich mich heute nicht mehr vorm Kopfrechnen.
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